Gen en Geneesmiddel

Ihre Arzneimittelsensitivität übersichtlich in einem pharmakogenetischen Pass dargestellt.

Wenn Sie von Lifelines oder Lifelines NEXT zur Teilnahme am Forschungsprojekt „Pharmacogenetic Passport“ eingeladen wurden, können Sie über diese App auf Ihren persönlichen pharmakogenetischen Pass zugreifen.

Was ist Pharmakogenetik?
Die DNA ist der wichtigste Träger erblicher (genetischer) Informationen. Beispielsweise bestimmt die DNA der Eltern, welche Augen-, Haut- oder Haarfarbe Kinder haben. Dies liegt an der Struktur bestimmter Gene in der DNA. Einige Krankheiten sind auch erblich bedingt und die Art und Weise, wie Ihr Körper auf bestimmte Medikamente reagiert, wird teilweise durch die DNA bestimmt.

Gene in Ihrer DNA beschreiben, wie Ihr Körper Enzyme und Proteine ​​herstellen soll, die für die Gesundheit Ihres Körpers notwendig sind. Diese „Anweisungen“ in der DNA sind von Person zu Person unterschiedlich. Wir können die Teile der DNA untersuchen, die die Anweisungen für Enzyme und Proteine ​​liefern, die die Wirkung von Medikamenten beeinflussen. Sie tun dies, weil sie bestimmte Prozesse im Körper beeinflussen, indem sie beispielsweise die Aufnahme von Medikamenten beschleunigen oder verlangsamen. Dies kann das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder die Wahrscheinlichkeit verringern, dass ein Arzneimittel gut wirkt.

Der Name für dieses Fachgebiet ist Pharmakogenetik: wie DNA die Wirkung bestimmter Medikamente bei einer bestimmten Person beeinflusst. Dies hilft zu erklären, warum ein bestimmtes Medikament bei einer Person sehr gut wirkt, während dasselbe Medikament bei einer anderen Person nicht wirkt. Die Pharmakogenetik hat also nichts mit Erbkrankheiten zu tun, wohl aber mit der DNA.

Wie funktioniert dieser Pharmakogenetische Pass?
Der Pharmakogenetische Pass bietet einem Teil der Lifelines- und Lifelines NEXT-Teilnehmer die Möglichkeit, Einblicke zu gewinnen, wie ihre Gene die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen. Dazu haben wir untersucht, wie die Struktur bestimmter Gene in ihrer DNA die Wirkung von Medikamenten beeinflusst. Die Struktur dieser Gene verändert sich im Laufe Ihres Lebens nicht. So kann beispielsweise ein (Haus-)Arzt und/oder Apotheker mit dem Pharmakogenetischen Pass eine noch bessere und persönlichere Arzneimittelberatung durchführen.

In dieser App stellen wir nur Informationen zu Genen im Zusammenhang mit Medikamenten zur Verfügung. Andere Themen wie die erbliche Veranlagung für bestimmte Erkrankungen haben wir nicht untersucht. Daher lesen Sie in dieser App nichts über mögliche Erbkrankheiten und Störungen.

Sie können Ihren Pharmakogenetischen Pass mit Ihrem Gesundheitsdienstleister teilen
In dieser App können Sie den technischen Bericht Ihres Pharmakogenetischen Passes als PDF-Datei herunterladen und per E-Mail an Ihren (Haus-)Arzt und/oder Apotheker senden oder ausgedruckt in die Praxis oder Apotheke mitnehmen. Auf diese Weise können sie noch besser auf die Medikamente zugeschnitten sein, die jemand derzeit einnimmt oder in Zukunft einnehmen wird. Für bestimmte Arzneimittel in der App weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass eine Rücksprache mit dem (Haus-)Arzt und/oder Apotheker sinnvoll ist.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts „Pharmacogenetic Passport“?
Immer mehr Bürger geben an, dass sie die Kontrolle über ihre eigenen Daten und ihre medizinische Versorgung behalten wollen. Daher ist es wichtig, dass sie Informationen klar und verständlich erhalten. Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, dass diese Informationen auch mit Gesundheitsdienstleistern geteilt werden können, damit die Informationen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung genutzt werden können. Im Projekt „Pharmacogenetic Passport“ untersuchen wir, wie es Bürgern geht, Informationen über ihre erbliche Arzneimittelsensitivität zu erhalten. Darüber hinaus möchten wir wissen, ob die Informationen in der App klar und vollständig sind, um sie künftig noch besser auf die Bedürfnisse der Bürger abstimmen zu können. Schließlich sehen wir den Pharmakogenetischen Pass auch als eine großartige Möglichkeit, den Teilnehmern von Lifelines und Lifelines NEXT etwas zurückzugeben!