In einer bedeutenden Stadt meines lieben Vaterlandes, Deutschlands, lebte vor vielen Jahren ein Schuster mit seiner Frau schlicht und recht. Er saà bei Tag an der Ecke der StraÃe und flickte Schuhe und Pantoffeln und machte wohl auch neue, wenn ihm einer welche anvertraute; doch musste er dann das Leder erst einkaufen, denn er war arm und hatte keine Vorräte. Seine Frau verkaufte GemÃŧse und FrÃŧchte, die sie in einem kleinen Gärtchen vor dem Tore pflanzte, und viele Leute kauften gerne bei ihr, weil sie reinlich und sauber gekleidet war und ihr GemÃŧse auf gefällige Art anzubieten wusste.nDer vielseitige Erzähler Wilhelm Hauff wurde am 29. November 1802 in Stuttgart geboren. Er studierte zunächst Theologie und Philosophie in TÃŧbingen, arbeitete dann als Hauslehrer und schlieÃlich als Redakteur von Cottas Morgenblatt. Seinen grÃļÃten literarischen Erfolg erzielte Hauff mit dem Buch Lichtenstein (1826), mit dem er den historischen Roman in Deutschland begrÃŧndete. Wirklich bekannt aber wurde er durch seine Märchen, die in drei Almanachen 1826, 1827 und 1828 erschienen, und durch seine Lieder, die sich zu Volksliedern entwickelten. In seinen Erzählungen verbindet Hauff romantisch-phantastische Elemente mit realistischen und zeitkritischen sowie satirischen ZÃŧgen. Es ging ihm allerdings nicht nur darum, seine Zeit kritisch zu beleuchten, sondern er wollte seine Leser auch unterhalten. Der Dichter starb - erst 24jährig - am 18. November 1827 in seiner Heimatstadt.