Hans Christian Andersen (1805-1875) wuchs als Sohn eines Schuhmachers in Odense auf. Armut und Einsamkeit prägten seine Kindheit, Depressionen und andere Krankheiten verfolgten ihn bis ins Erwachsenenalter. Sein künstlerisches Talent wurde am Königlichen Theater in Kopenhagen entdeckt, wo er bereits als 14jähriger Unterricht als Sänger und Tänzer nahm. Im Jahr 1935 erschien das erste seiner Märchenbücher, das ihn mit einem Schlag bekannt machte. Andersens erste Märchen sind stark von Volksmärchen beeinflusst. Später schuf Andersen sich einen ganz eigenen, manchmal fast umgangssprachlichen Märchenton, der ihn zum berühmtesten Dichter seines Landes und zu einem der meistübersetzten Autoren machte. Andersens Beerdigung im Jahr 1875 glich in Dänemark einem Staatsbegräbnis.
Jacob und Wilhelm Grimm wurden 1785 und 1786 in Hanau geboren, studierten beide Jura und arbeiteten als Bibliothekare. Schon während des Studiums wohnten die Brüder in einem gemeinsamen Haushalt, der auch nach der Hochzeit Wilhelm Grimms 1825 weiter bestand. 1830–1837 lebten sie in Göttingen, wo beide Professuren an der Universität innehatten, danach wieder in Kassel. 1840 wurde Jacob, 1841 auch Wilhelm Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Jacob Grimm gilt als der Begründer der modernen Germanistik durch seine Forschungen und Standardwerke zur Grammatik, Literatur- und Sprachgeschichte («Deutsches Wörterbuch»), wobei er eng mit seinem Bruder zusammenarbeitete. Der erste Band ihrer gemeinsam herausgegebenen Kinder- und Hausmärchen erschien 1812. Wilhelm Grimm starb 1859, Jacob 1863 in Berlin.
Der vielseitige Erzähler Wilhelm Hauff (1802–1827) wurde in Stuttgart geboren. Er studierte Theologie und Philosophie in Tübingen, arbeitete als Hauslehrer und schließlich als Redakteur bei »Cottas Morgenblatt«. Seinen größten literarischen Erfolg erzielte Hauff mit dem Buch »Lichtenstein« (1826), mit dem er den historischen Roman in Deutschland begründete. Bekannt aber wurde er durch seine Märchen, die in drei Almanachen 1826, 1827 und 1828 erschienen. In seinen Erzählungen verbindet Hauff romantisch-phantastische Elemente mit realistischen und zeitkritischen sowie satirischen Zügen.