Lesung ausgewählter Geschichten
(Laufzeit: 1h 24)
Karl Valentin, eigentlich Valentin Fey, wurde 1882 in München geboren. Erstes, mit Möbel- und Sargschreinerei verdientes Geld gab er für erfolglose Tourneen seines selbstgebastelten Orchestrions aus. 1907 gelang ihm mit einem Stegreifsolo der Durchbruch. Ab 1911 wurde Liesl Karlstadt seine unerlässliche Partnerin. Es folgten gemeinsame Auftritte in Berlin, Zürich, Wien bis zum Verbot durch die Nazis. Nach 1945 konnte Karl Valentin nie mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Er starb am Rosenmontag 1948. Bertolt Brecht hielt ihn für einen "durchaus komplizierten, blutigen Witz". Kurt Tucholsky bewunderte "seinen Höllentanz der Vernunft um beide Pole des Irrsinns". Inzwischen ist Karl Valentin auch von der Literaturwissenschaft als einer der bedeutendsten Vertreter der literarischen Moderne anerkannt. Seine vertrackten Irrläufe werden heute in einem Atemzug mit dem absurden Theater Becketts und Ionescos genannt.
Bruno Jonas wurde 1952 in Bayern geboren. Schon während seines Studiums begann er als Schauspieler aufzutreten und kabarettistische Texte zu schreiben. 1979 trat er mit seinem ersten Soloprogramm Zur Klage der Nation an die Öffentlichkeit, bis 2007 folgten acht weitere Soloprogramme, zuletzt Bis hierher und weiter. Von 1981 bis 1984 war er Mitglied der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, 1989 bekam er bei Radio Bremen seine eigene Sendung Jonas. Seit 1985 ist Bruno Jonas regelmäßig zu Gast bei Dieter Hildebrandt in der TV-Sendung Scheibenwischer, seit 2000 als ständiger Partner. Von 2003 bis 2008 leitete er die Sendung gemeinsam mit Mathias Richling, Georg Schramm und Richard Rogler. Von 2004 bis 2006 trat er als Autor und Festredner Bruder Barnabas beim Salvatoranstich am Nockherberg auf.