Mutters Agenda 1951 – 1973
Dieses gewaltige Dokument – 6000 Seiten in 13 Bänden – ist das Logbuch eines sich über 22 Jahre erstreckenden Prozesses der Erforschung eines neuen Bewußtseins im Körper. Auf Sri Aurobindos Spuren entdeckte die in Indien „Mutter“ genannte Fortsetzerin seines Werkes ein „Mental der Zellen“, das es ermöglicht, die Bedingungen des Körpers ebenso radikal umzugestalten, wie in Urzeiten das erste Stammeln eines „denkenden Geistes“ die Natur des Menschenaffen verwandelte.
Band 3
1962 ... das Jahr der Kuba-Krise, jener Konfrontation zwischen dem Amerika Kennedys und dem Rußland Chruschtschows, und des chinesisch-indischen Grenzkonfliktes: die ersten Anzeichen einer wirklich ... folgenschweren Neuentwicklung? Als ob etwas Zentrales aufgerührt worden wäre; tatsächlich ist die ganze Erde aufgewühlt. Es ist das Jahr, in dem Mutter innerhalb ihres Körpers in den Bereich einer „dritten Position“ auftaucht, die weder dem Leben noch dem Tod entspricht, wie sie uns bekannt sind. Die Maschen des Netzes, das uns gefangenhält, sind gerissen, und auf der anderen Seite des „Netzes“ gelten die Gesetze unserer Welt – die nur im Kopf existieren – nicht mehr. Es ist der Ort, wo die Evolution in eine bisher undenkbare materiell-körperliche Freiheit mündet – eine dritte Position, vielleicht jene der nächsten Spezies auf der Erde? ... Der Körper beginnt einem anderen Gesetz zu gehorchen. Das Zeitgefühl verschwindet in einer bewegten Reglosigkeit ... Eine Masse von unendlicher Kraft, gleich der einer Superelektrizität ... Dann dieser Schrei: Der Tod ist eine Illusion, die Krankheit ist eine Illusion. Leben und Tod sind ein und dasselbe. Es ist lediglich eine Verlagerung des Bewußtseins. Und die einfache, körperlich erlebte Entdeckung: Je näher man der Zelle kommt, um so mehr sagt die Zelle: „Aber ich bin doch unsterblich!“ Eine dritte Position der Zellen, in der man nicht mehr sterben KANN, weil der Tod keine Wirklichkeit mehr besitzt. Entdeckte Mutter 1962, im Alter von 84 Jahren, eine andere Wirklichkeit der MATERIE? Dahinter ist etwas wie ein Märchen verborgen ... Etwas, das im Entstehen ist und das schön, unsagbar schön sein wird: eine wunderschöne Geschichte, die Sri Aurobindo auf unsere Erde zu bringen versuchte, und ihr Kommen ist gewiß!
MUTTER wurde am 21. Februar 1878 in eine Pariser Familie gänzlich materialistischer Überzeugung geboren. Sie studierte Musik, Malerei und höhere Mathematik. Als Schülerin des französischen Malers Gustave Moreau lernte sie die großen Impressionisten der Epoche kennen. Später traf sie Max Théon, eine mysteriöse Persönlichkeit mit außerordentlichen okkulten Fähigkeiten, der ihr als erster eine zusammenhängende Erklärung all der spontanen Erfahrungen gab, die sie seit ihrer Kindheit hatte, und der sie bei zwei langen Besuchen auf seinem Anwesen in Algerien die Geheimnisse des Okkultismus lehrte. 1914 besuchte sie die französische Kolonialstadt Pondicherry in Südindien, wo sie Sri Aurobindo begegnete, der dort als indischer Freiheitskämpfer vor den Briten Zuflucht gefunden hatte. Nach einem Aufenthalt in Japan und einem kurzen Besuch in China kehrte sie 1920 endgültig nach Pondicherry zurück. Als Sri Aurobindo sich 1926 zurückzog, um der Erforschung einer neuen Evolutionsmacht in der Materie nachzugehen, übernahm sie die Leitung seines Ashrams und bemühte sich vergeblich, die Schüler zu einem neuen Bewußtsein zu erwecken. 1958, acht Jahre nach Sri Aurobindos Abschied, zog auch sie sich zurück, um das Problem anzugehen: eine Veränderung im Bewußtsein der Körperzellen. Von 1958 bis 1973 deckte sie allmählich den „Großen Übergang“ zu einer neuen Spezies und einem neuen Lebensmodus in der Materie auf. Dabei erzählte sie Satprem von ihren außerordentlichen Erfahrungen, und das ist die Agenda.
(Siehe Satprems biographische Trilogie: Mutter: 1. Der Göttliche Materialismus, 2. Die Neue Spezies, 3. Die Mutation des Todes, Aquamarin-Verlag.)