Auf der Suche nach Wahrheit: Die Geschichte einer modernen jüdischen Familie.
Lous zweiter Ehemann ist eine Trophäe – das muss selbst ihre Mutter anerkennen. Sergej ist Pianist und er ist jüdisch, genau wie Lou. Trotzdem ist ihre Tochter Rosa noch nie in einer Synagoge gewesen – eine ganz normale jüdische Familie in Berlin. Aber sind sie noch eine Familie, und was ist das überhaupt? Um das herauszufinden, folgt Lou der Einladung zum 90. Geburtstag ihrer Tante. In einem abgehalfterten Ressort auf Gran Canaria trifft der ganze ex-sowjetische Clan aus Israel zusammen, verbunden nur noch durch wechselseitige Missgunst. Gegen die kleinen Bösartigkeiten und die vage Leere in sich trinkt Lou systematisch an und weiß plötzlich, dass die Antwort auf all ihre Fragen in der glühenden Hitze Tel Avivs zu finden ist.
Ein Roman, so aktuell, zynisch und unterhaltsam, wie nur Olga Grjasnowa ihn schreiben kann, über eine Frau, deren Identität sich aus lauter Splittern zusammensetzt, die scheinbar alle nicht zusammenpassen. Bis sie es auf unerwartete Weise doch tun.
Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, wuchs im Kaukasus auf. Längere Auslandsaufenthalte in Polen, Russland und Israel. Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. 2011 erhielt sie das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung. Für ihren vielbeachteten Debütroman »Der Russe ist einer, der Birken liebt« wurde sie 2012 mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. Bei Hörbuch Hamburg erschien zuletzt das Hörbuch zu ihrem Roman »Der verlorene Sohn«.
Marit Beyer studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und an der Theaterakademie St. Petersburg. Sie spricht für Hörfunk und Fernsehen unter anderem für ARTE, 3sat, den WDR und den SWR. Mit ihren eingesprochenen Hörbüchern wurde sie mehrfach in die hr2-Hörbuchbestenliste gewählt und für den Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie »Beste Interpretin« nominiert.