Robert Musil, am 6. November 1880 in St. Ruprecht bei Klagenfurt geboren, war der einzige Sohn seiner Eltern, Hermine und Alfred Musil. Vier Jahre vor seiner Geburt war eine Schwester verstorben. Nach einer abgebrochenen Ausbildung auf einer Militärschule begann Musil ein Maschinenbaustudium an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn, an der sein Vater, ebenfalls Maschinenbauingenieur, Rektor war. Am 18. Juli 1901 bestand Musil die zweite Ingenieur-Prüfung. Nach Ableistung eines freiwilligen einjährigen Militärdienstes begannen sich die literarisch-philosophischen Interessen Musils durchzusetzen. Nach einem nachgeholten Abitur ging er zum Studium der Philosophie und Psychologie nach Berlin. 1906 erschien sein Romanerstling "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß". Nach der Erzählung "Das verzauberte Haus" folgte eine scheinbar unverhältnismäßig lange Arbeit von etwa zwei Jahren an dem Novellenband Vereinigungen (1911). Musil konnte nicht an den Erfolg des Törleß-Romans anknüpfen. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs arbeitete er als Bibliothekar, Redakteur und auch als Verlags-Mitarbeiter. In letzterer Tätigkeit kam er auch mit Franz Kafka in Kontakt. Geplant war eine Herausgabe der Erzählung "Die Verwandlung". Nach Kürzungswünschen von Seiten des Verlags zog Kafka sein Einverständnis zur Veröffentlichung zurück. Bei Ausbruch des Krieges kam Musil als Reserveoffizier an die Front in den Dolomiten. Im Jahr 1916 wurde er wegen schwerer Erkrankung vom Militärdienst entlassen. Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen verbrachte Musil in Wien und Berlin. Im Dezember 1930 erschien der erste Band von "Der Mann ohne Eigenschaften", sein Hauptwerk von weltliterarischem Rang, an dessen Fortführung er bis zu seinem Tod im Schweizer Exil am 15. April 1942 arbeitete, ohne es abschließen zu können.