Hallo, mein Name ist Marcus Meisenberg und ich schreibe Hรถrspiele. Warum mache ich das und wie ist es eigentlich dazu gekommen? Da ich hauptberuflich in einem sehr technischen Umfeld arbeite, entstand sehr bald der Wunsch nach einem kreativen Ausgleich. In der VHS Krefeld begann ich irgendwann Kurse fรผr "Creative Writing" zu besuchen. Zur selben Zeit mauserte sich einer meiner besten Freunde aus Kindertagen vom Hรถrspielsammler zum Hรถrspielautor. Die Rede ist von Andreas Masuth. Irgendwie hat mich das Thema auch angesprochen, wenngleich auch unter anderen Vorzeichen. Wรคhrend er fรผr Erwachsene schreibt, habe ich mir Kinder als meine Zielgruppe ausgesucht. Denn Hรถrspiele fรผr Kinder sind heutzutage fast ausschlieรlich Filmadaptionen oder die gefรผhlt 1000ste Folge von "Die drei Fragezeichen", "TKKG", "Tรถrรถรถรถรถ" und "Hex Hex". Ich wollte dem etwas Neues entgegensetzen. Wieder pures Kopfkino fรผr Kinder โ so wie in meinen eigenen Kindertagen, als man sich von Commander Perkins, Pumuckl und Hui Buh nur vom Kassetten- oder Schallplattencover ein Bild machen konnte. Die Frage war nur "Aber was?". Eines Abends zappte ich gelangweilt durch die TV-Sender, und blieb plรถtzlich bei der Wiederholung einer alten Folge von "Mit Schirm, Charme und Melone" hรคngen. Da machte es Klick. Obwohl die Hauptperson John Steed kein Adeliger war, hatte er doch als stilvoller Brite eine gewisse aristokratische Ausstrahlung. Er wurde zu meinem Vorbild fรผr den sehr viel jรผngeren Graf Degen Adelbert von Giselher (Spitzname: Daggi). Doch John Steed hatte ja auch immer eine Partnerin. Unter anderem die besonders beliebte Emma Peel. Sie wurde zur Schablone fรผr Susanne Timmendorf (Susi). Der Dritte im Bunde sollte so normal sein, wie es Daggi eben nicht war. So entstand Max. Das war also meine Idee und der Beginn meiner ersten niedergeschriebenen Hรถrspiele. Doch schreiben kann man viel. Die Herausforderung liegt darin, auch einen interessierten Verlag zu finden. Und das war gar nicht so einfach. Und als dann endlich einer gefunden war (Pandoras Play โ vielen Dank an Katja Behnke und Klaus Brandhorst), kam doch erst einmal alles anders als gedacht. Denn obwohl die Hรถrspiele รผber Daggi und seine Freunde schon lange fertig waren, werden sie erst als zweite Hรถrspielreihe erscheinen. Zunรคchst wird meine fantastische Reihe "Utopia" fรผr Erwachsene verรถffentlicht, die ich mit ebenso viel Herzblut geschrieben habe. PS: Da diese Frage immer gestellt wird: Nein, als Hรถrspielautor wird man nicht reich. Davon kann man nicht leben. Hauptberuflich bin ich in der IT-Branche tรคtig.