von Alfred Bekker & Anna Martach Der Umfang dieses Buchs entspricht 320 Taschenbuchseiten. Dieses Buch enthรคlt folgende drei Romane: Alfred Bekker: Die schรถne Erbin Anna Martach: Mein Erbe muss der Beste sein Anna Martach: Mein Herz gehรถrt nur mir "Ach, Franzi, was ist das nur wieder fรผr ein Tag", seufzte die alte Liesel Korbmacher, als sie die kleine Poststation betrat. Liesel war bekannt dafรผr, den ganzen Tag zu jammern, obwohl sie keinen rechten Grund dafรผr besaร. Die alte Dame war aber nun schon im gesegneten Alter von fast 75 Jahren, und so nahm es ihr niemand รผbel, wenn sie รผber die Schlechtigkeit der Welt, ihre eigenen Gebrechen und das Leben allgemein lamentierte. Sie besaร auf jeden Fall auch ein gutes Herz und half noch immer mit Rat und Tat, wenn es gebraucht wurde. "Was fรผr ein Tag soll's denn schon sein, Frau Korbmacher? Die Sonne scheint, wir haben wahrhaft einen goldenen Herbst, und die Pilze sprieรen auch schon", gab das bildhรผbsche Madl zurรผck und verbarg ein Lรคcheln. "Ach, was weiร denn das Jungvolk schon? Ich spรผre alles in den Knochen. Einen frรผhen Winter wird's geben, und einen harten dazu. Aber ein bisserl hat's noch Zeit. Jetzt schickst erst mal dieses Packerl hier an meine Tochter nach Australien." Franziska รttinger, Franzi genannt, kannte den Vorgang schon, etwa alle 3 Monate schickte Liesel ein Paket an ihre Tochter Magdalena, die in Australien verheiratet war und nur selten noch nach Niederburgbach kam. Die Tรผr zur kleinen Poststelle รถffnete sich gleich wieder, und ein Mann kam herein, bei dem Franzi unwillkรผrlich den Atem anhielt. Rรถte zog in ihre Wangen, und ihre Augen begannen zu funkeln. Genauso erging es jedoch den meisten Madln im Ort, sobald sie Tobias Heimrichs erblickten. Der fesche Architekt wohnte seit kurzem in der neuen Ferienhaussiedlung und leitete drรผben in der Stadt den Bau eines neuen Hochhauses. Hier in Niederburgbach war er nur selten zu sehen, auch wenn er hier wohnte, doch bei den wenigen Anlรคssen waren bisher noch alle jungen Frauen ins Schwรคrmen gekommen. "Grรผร Gott", sagte er mit angenehmer Stimme und betrachtete das blitzsaubere Madl mit einem bewundernden Blick.