Die unter dem Namen “Constitutiones Apostolicae” bekannte Schrift kommt in ihrer gegenwärtigen Gestalt erst in der kirchlichen Literatur des vierten Jahrhunderts zum Vorschein. Sie umfaßt acht Bücher von ziemlich ungleichem Umfang, die in Kapitel eingeteilt sind. Die sechs ersten Bücher bilden sozusagen den Kristallisationskern der ganzen Sammlung, scheinen längere Zeit als selbstständiges Werk in Gebrauch gestanden zu haben und sind, inhaltlich betrachtet, in gewissem Sinn ein geschlossenes Ganzes, unabhängig von den zwei folgenden Büchern, die zum Teil Wiederholungen, ja sogar Widersprüche zu den sechs ersten darbieten. Zu Anfang des sechsten Jahrhunderts erschienen die apostolischen Kanonen bereits als 47. Kapitel des achten Buches der apostolischen Konstitutionen und bildeten den Schluß dieses Werkes . In den Kodizes der Konstitutionen sind unsere Kanones regelmäßig in 76 Nummern zerlegt, in den Handschriften der alten Canonensammlungen dagegen in 85, wie wir es schon bei Johannes Scholastikus vorfinden.