Das Buch widmet sich der Lebensgeschichte eines der einflussreichsten Repräsentanten der sogenannten „Gründergeneration" der westdeutschen Geschichtswissenschaft. Auf Grundlage seines umfangreichen Nachlasses wird Karl Dietrich Erdmanns Denken und Verhalten im Nationalsozialismus, vor allem aber sein außergewöhnlicher Werdegang nach 1945 untersucht, der ihn bis in die höchsten Gremien nationaler Bildungspolitik und an die Spitze internationaler Wissenschaftsdiplomatie führen sollte. Im Zentrum der Arbeit stehen zum einen Kontinuitäten und Brüche in Erdmanns intellektueller Biographie, zum anderen seine Position als Stichwortgeber und Multiplikator im Kontext der liberal-konservativen Modernisierung der alten Bundesrepublik.