Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Das Haus, in dem die Geschwister Haller wohnten, war von außen eigenartig anzusehen. Die linke Hälfte, die in den Garten hineinragte, war zerstört. Trotzdem sah man auch jetzt noch, dass es einmal ein sehr schönes Haus gewesen sein musste. Der große, nun etwas ungepflegte Garten, bestätigte diesen Eindruck. An diesem Freitagnachmittag drang aus den bewohnten Räumen plötzlich das Klirren von Porzellan und gleich darauf der erschrockene Schrei eines kleinen Jungen. Alice Haller, selbst erst neun Jahre alt, tadelte ihren siebenjährigen Bruder mit strafenden Blicken. »Kannst du nicht aufpassen, Peter! Jetzt hast du unsere schönste Suppenschüssel zerschlagen!« Der kleine Junge mit den lebhaften schwarzen Augen und den schwarzen Locken stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf. »Was nützt uns schon eine Suppenschüssel, wenn überhaupt keine Suppe drin ist!« »Wie soll denn jetzt, mitten am Nachmittag, Suppe in die Schüssel kommen?« Alice schüttelte den Kopf, dass ihr das hellblonde Haar in die Stirn fiel. »Und überhaupt, was hast du hier in der Küche zu suchen?« »Ich habe Hunger«, beklagte sich Peter. Er schaute dabei recht unglücklich drein. »Deswegen bin auch so nervös und habe die Schüssel fallen gelassen.« Nun glomm in Alices verträumten blassen Augen doch ein Lächeln auf. »Lange dauert es ja nicht mehr, bis du etwas zu essen bekommst.« »Kannst du nicht schon mit dem Kochen anfangen?«