Zeitliche und regionale Entwicklungen ebenso wie offensichtliche PrΓ€ferenzen von antiken Verfassern und Auftraggebern prΓ€gen die enorme Vielfalt der Carmina Latina Epigraphica. In der rΓΆmischen Republik und Kaiserzeit dominieren Grabinschriften in VersmaΓ, seit der SpΓ€tantike werden offensichtlich auch andere Textgruppen zunehmend attraktiver. In Republik und SpΓ€tantike waren solche eingeschriebenen Gedichte mit oder ohne Prosa-Rahmung eher ein ElitenphΓ€nomen, wohingegen die Epigramme in der Kaiserzeit eine populΓ€re Textgruppe fΓΌr breite BevΓΆlkerungsschichten waren. Im Band werden verschiedene Aspekte von Text-Entwicklungen durch die Jahrhunderte ebenso untersucht wie regionale VerΓ€nderungen und Wechselwirkungen von Texten und ihren ObjekttrΓ€gern. Oft genug lassen sich aber einzelne dieser Gedichte der Einordnung in vermeintlich regionale und zeitlich vorherrschende βepigraphic habitsβ nicht einordnen. Auch fΓΌr solch singulΓ€re, sehr individuell gestaltete Inschriften werden mΓΆgliche Kontextualisierung aufgezeigt, vor allem durch Verbindungen zu anderen Textgattungen und Traditionen. Mit diesem Band wird daher das die Editionen und Analysen zumeist dominierende regionale Prinzip fΓΌr die Carmina Latina Epigraphica auf die Probe gestellt.