Wenige Texte der klassischen �berlieferung sind in ihrer politischen Tragweite so kontrovers diskutiert worden wie Schillers transzendental-�sthetischer Humanismus in den Briefen ,,�ber die �sthetische Erziehung des Menschen und Platos Dichterkritik im ,,Staat. Die vorliegenden Studien untersuchen in genauen Text-Interpretationen erstmals die politisch-�sthetische Gegenstellung beider Staatsideen: Schiller weist den Staat der Vernunft auf das freie Spiel der Kunst und die �sthetisch gebildete Seele hin, damit das Ideal einer politischen Gesellschaft gedeihen kann - die (nachweislich durch W.G. Tennenmann vermittelte) Grundstellung Platos weist die Spiele einer freien Kunst und mythischen Poesie aus der Polis, damit die gerechte Verfassung von Seele und Staat nicht verdirbt. In einem Ausblick wird diese historische ,,politiko-�sthetische Antinomie systematisch von der Erschlie�ungskraft der Befindlichkeit und der Entdeckungskraft des Kunstwerkes her in ideologisierter Welt postmetaphysisch aufgel�st.