Tatsachen werden geschaffen. Und doch stehen sie für das, was einfach nur ist, wie es ist. Dies wirft wissenstheoretische, kulturwissenschaftliche, aber auch asthetische Fragen auf. Wahrend gangige Ansatze der Wissenschaftsforschung die Konstruktion von Tatsachen in disziplinärer Vielfalt erkunden, greift dieser Band erstmals den schillernd aufschlussreichen Begriff der »vollendeten Tatsachen« auf. An ihnen vollzieht sich das historische Drama der willkürlichen Setzung, aber auch das experimentierende Spiel der Bedeutsamkeiten. Wie können Tatsachen vollendet werden? - Ein Problem für die Philosophie, eine Herausforderung für Politik und die Wissenschaften, im postfaktischen Zeitalter der alternativen Wahrheiten eine drängende Frage.