Das Gebiet der Physik wird seit langem in die Abschnitte Mechanik, Akustik, Warme, ElektriziHit, Magnetismus und Optik unterteilt, zu denen die heute im Vordergrund der Forschung stehende Lehre yom Wesen und Aufbau der Materie, die Atom-und Kernphysik, hinzugekommen ist. J e weiter die Erkenntnis fort schritt, urn so mehr zeigte sieh, daB die Grenzen zwischen diesen Gebieten formal, ja sogar willkiirlich gezogen sind. Akustik und Warme fanden in mechanischen Vorstellungen ihre Deutung, Optik und Elektromagnetismus verschmolzen zu einem einheitlichen Gebiet, Warmestrahlung und Licht wurden als wesensgleieh erfaBt. GroBe Prinzipien, wie das Energieprinzip, dessen Giiltigkeit zunachst in einem ganz engen Teilgebiet erkannt wurde, wuchsen mit fortschreitendem Wissen iiber ihre urspriinglichen Grenzen hinaus und gewannen ihre das ganze Gebiet der Physik, ja die gesamten Naturwissenschaften umfassende und beherrschende Stellung. Abgesehen von der Biophysik, die sich in stiirmischer Entwicklung zu einer eigenstandigen Wissenschaft befindet, befaBt sich die Physik nur mit den Er scheinungen der unbelebten Natur. Selbst diese sind so ungeheuer vielfaltig, daB ihre Erfassung und Darstellung zunachst als ein hoffnungsloses Unter nehmen erscheint. Es stellt sich aber heraus, daB ihre Beschreibung durch eine Reihe von Begriffen moglich ist, die bei geeigneter Wahl gar nicht so zahl reich sind, daB man sie nieht zu einem verhaltnismaBig einfachen Begriffs system zusammenfassen konnte. Wir nennen hier schon einige: Lange, Zeit, Masse, Geschwindigkeit, Beschleunigung, elektrische Ladung usw. Haufig sind ihre Namen der Sprache des taglichen Lebens entnommen.