Ein Gro├Яteil des Wissens ├╝ber тАЮexotischeтАЬ Sprachen verdanken wir den linguistischen Aktivit├дten der Missionare. Ihr Beitrag belief sich v.a. auf die Verschriftlichung, die Beschreibung der Grammatik und Lexik sowie auf die Standardisierung, was in manchen F├дllen mit einer eurozentristischen Manipulation der beschriebenen Sprachen einherging. Insgesamt war die koloniale Missionierung als geistige (religi├╢se) Eroberung Teil der politischen Kolonialherrschaft, auch wenn sie manchmal im Widerstreit zur Kolonialverwaltung stand. Die Verdr├дngung und Diskriminierung der Sprachen hat sie jedenfalls, trotz der meistens ersten, z.T. bewundernswerten, z.T. fehlerhaften Beschreibungen selten aufhalten k├╢nnen, bisweilen sogar daran mitgewirkt. Der Band bietet exemplarische Studien ├╝ber katholische und protestantische Missionarslinguistik unter den Bedingungen der jeweils geltenden Kolonialpolitik unter spanischer, deutscher und britischer Verwaltung in Hispanoamerika, Afrika und Asien in verschiedenen Jahrhunderten. Sie zeigen, wie sprachbeschreibend t├дtige Missionare mit den Kolonialverwaltungen kooperierten und mit ihrem Wissen zur Herrschaft beitrugen.