Als die Spielersfrau Meta d'Orlowska unter tragischen UmstÀnden auf der BÌhne stirbt, wird ihre vierjÀhrige Tochter Felicitas von der wohlhabenden Familie Hellwig aufgenommen. Doch bald stirbt auch ihr BeschÌtzer, der alte Kommerzienrat. Anstatt wie eine Tochter wird sie von nun an von der Frau des Hauses wie ein DienstmÀdchen behandelt und unter dem Vorwand einer strengen christlichen Erziehung gedemÌtigt, jedes geistige Interesse wird ihr verboten. VerstÀndnis und Zuneigung findet die kleine Fee nur bei der alten Mamsell, einer ihrerseits von der bigotten Gesellschaft ausgeschlossenen Verwandten der Familie, die abgetrennt von der Welt im Dachgeschoss des Hauses in einem freundlichen, kunstliebenden kleinen Reich lebt. Die Liebe und Zuwendung dieser alten Dame gibt Felicitas die Kraft, die immerwÀhrenden Anfeindungen und Herausforderungen ihrer herzlosen Umwelt nicht nur durchzustehen, sondern letztendlich auch selbstbewusst zu Ìberstehen. In dem 1867 erschienenen Roman Ìbt E. Marlitt heftige Kritik an den sozialen VerhÀltnissen ihrer Zeit, in denen die Richtschnur "Ehre und Schande" ist und wo nach angeblich gut christlichen Werten gelebt wird, die aber doch nur Einfalt und Herrschsucht Ìberdecken.