In seiner bildungsphilosophischen Studie geht Micha Brumlik dem Verhรคltnis von Demokratie, Bildung und Erziehung auf den Spuren der Klassiker von Kant รผber Rousseau, von Wilhelm von Humboldt รผber Dewey bis zu Adorno nach, ohne dabei empirische Untersuchungen zu Bildung und Erziehung im Zeitalter der Globalisierung zu vernachlรคssigen. 'Bildung', das war noch bei Humboldt, im Zeitalter der deutschen Klassik, der Inbegriff einer autonomen Weiterentwicklung der Subjekte in Einsamkeit und Freiheit durch Wissenschaft und Kunst. Brumlik geht es nicht um ein lediglich kulturkritisches Lamento, sondern um die Suche nach einer Antwort auf die Frage, welche Bildung am Ende zu mรผndigen Bรผrger*innen fรผhren kann.
Micha Brumlik, emeritierter Professor am Institut fรผr Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universitรคt Frankfurt am Main, ist seit 2013 Senior Professor am Zentrum Jรผdische Studien Berlin/Brandenburg. Er ist Mitherausgeber der Blรคtter fรผr deutsche und internationale Politik und Jalta. Positionen zur jรผdischen Gegenwart (Neofelis) sowie Autor und regelmรครiger Kolumnist der taz. Brumlik ist Trรคger der Buber-Rosenzweig-Medaille. Im Neofelis Verlag ist von ihm zuletzt der Essay Wann, wenn nicht jetzt? Versuch รผber die Gegenwart des Judentums erschienen.