Der Alpdruck (Roman)

· BoD – Books on Demand
Libro electrónico
219
Páginas
Apto
Las calificaciones y opiniones no están verificadas. Más información

Acerca de este libro electrónico

Immer in diesen Nächten um den großen Zusammenbruch herum wurde Dr. Doll, wenn er wirklich einmal einschlief, von dem gleichen Angsttraum heimgesucht. Sie schliefen sehr wenig in diesen ersten Nächten, stets angstvoll irgendeine Bedrohung des Leibes oder der Seele erwartend. Längst war die Nacht gekommen - nach einem Tage voller Qual -, und noch immer saßen sie an den Fenstern und spähten auf die kleine Wiese, nach den Büschen, zu dem schmalen Zementfußweg hinaus, ob ein Feind käme, bis ihren schmerzenden Augen alles ineinanderfloß und sie nichts mehr sahen. Oft fragte dann eines: "Wollen wir nicht doch lieber schlafen gehen?" Aber meist antwortete niemand, sondern weiter saßen sie, starrten und fürchteten sich. Bis Dr. Doll dann plötzlich vom Schlaf wie von einem Räuber überfallen wurde, dessen große Hand sich erstickend über sein ganzes Gesicht legte. Oder es war auch wie dichtes Spinnengewebe, das mit der Atemluft in seine Kehle drang und sein Bewußtsein überwältigte. Ein Alpdruck ... So eingeschlafen zu sein, war schon schlimm genug, aber solchem schlimmen Einschlafen folgte sofort der Angsttraum, immer der gleiche. Und zwar träumte Doll dies: Er lag am Grunde eines ungeheuren Bombentrichters, auf dem Rücken, die Arme fest an die Seiten gepreßt, im nassen, gelben Lehm. Ohne den Kopf zu bewegen, konnte er die in den Trichter hinabgestürzten Baumstämme sehen, auch die Fassaden von Häusern mit den leeren Fensterhöhlen, hinter denen nichts mehr war. Manchmal quälte Doll die Befürchtung, diese Dinge könnten tiefer in den Bombentrichter und damit auf ihn stürzen, aber nie änderte eine dieser bedrohlichen Ruinen ihre Lage. Noch quälte ihn der Gedanke, daß tausend Wasseradern und Quellen, Doll überschwemmend, seinen Mund ganz mit dem gelben Lehmbrei füllen würden. Dem war nicht zu entgehen, denn Doll wußte, er würde aus eigener Kraft nie aus diesem Trichtergrunde aufstehen können. Aber auch diese Befürchtung war grundlos, denn nie hörte er einen Laut von den Quellen und dem Rieseln der Wasseradern, wie es überhaupt totenstill war in dem riesigen Bombentrichter. Dann war auch der dritte quälende Eindruck eine Täuschung: Ungeheure Raben- und Krähenschwärme zogen ununterbrochen über den Himmel des Bombentrichters dahin; er fürchtete sich sehr, sie könnten ihr Opfer im Lehm erspähen. Aber nein, alles blieb weiter totenstill, es gab diese ungeheuren Vogelschwärme nur in Dolls Einbildung, er hätte wenigstens ihr Krächzen hören müssen. Aber zwei andere Dinge ...

Acerca del autor

Hans Fallada (Rudolf Ditzen) lebte von 1893 bis 1947 und war ein deutscher Schriftsteller.

Califica este libro electrónico

Cuéntanos lo que piensas.

Información de lectura

Smartphones y tablets
Instala la app de Google Play Libros para Android y iPad/iPhone. Como se sincroniza de manera automática con tu cuenta, te permite leer en línea o sin conexión en cualquier lugar.
Laptops y computadoras
Para escuchar audiolibros adquiridos en Google Play, usa el navegador web de tu computadora.
Lectores electrónicos y otros dispositivos
Para leer en dispositivos de tinta electrónica, como los lectores de libros electrónicos Kobo, deberás descargar un archivo y transferirlo a tu dispositivo. Sigue las instrucciones detalladas que aparecen en el Centro de ayuda para transferir los archivos a lectores de libros electrónicos compatibles.