Der Jungherr von Strammin: Roman

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... Der ÂģHalbe MondÂĢ ist eines jener uralten Provinzhotels, in denen nun schon seit Jahrhunderten die Landgeschlechter vom Vater auf den Sohn abgestiegen sind, die mit den Vätern alt und mit der Jugend jung sein kÃļnnen. Denn sie scheinen sich geheimnisvoll zu erneuern und doch zu dauern wie ein Baum und ein Feld. In der holzgetäfelten, verräucherten Gaststube sind nun wohl breite Spiegelscheiben nach dem Markt durchgebrochen, aber noch immer rollt der Groschen, den man fallen läßt, nach der Fensterseite hin, ein Charakteristikum dieser alten Gaststuben, das ich immer festgestellt habe und nie erklären konnte. Wir Strammins kennen natÃŧrlich in Stralsund nur dieses eine Hotel. Wir sind dort immer abgestiegen, und ich speziell werde dort stets wie der Sohn des Hauses empfangen, sei es von Herrn Ericke, dem Besitzer, oder dem dicken Portier, der den gut RÃŧgenschen Namen Puttfarken fÃŧhrt. Als ich an diesem Juniabend die Halle betrat, standen beide, Herr Ericke wie Puttfarken, hinter dem Empfang, und ich sah ihren Gesichtern auf der Stelle an, daß etwas nicht stimmte. Mit dem RÃŧcken zu mir stand eine schlanke Frauenfigur in einem weißlichen, rohseidenen Staubmantel. Unter dem ReisehÃŧtchen sah ich nur eine Welle von entzÃŧckendem, dunkelblondem Haar. Neben der Dame stand ein recht kleiner Lederkoffer mit sehr vielen ausländischen, wie mir schien, italienischen Hotelzetteln. Als die SchwingtÃŧr hinter mir zufiel, warf mir Herr Ericke einen begrÃŧßenden Blick zu, der zugleich die Bitte zu warten enthielt. Sofort wandte er sich wieder an die Dame und sagte hÃļflich, aber mit großer Entschiedenheit: ÂģEs tut mir leid, gnädige Frau, aber wir haben wirklich nicht ein einziges Zimmer frei.ÂĢ ...

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