Ein Google-Nutzer
Smita lebt als Dalit, somit Kastenlose im ländlichen Gebiet vom Indien. Sie möchte ihrer 6jährigen Tochter diesen Lebensweg ersparen und ist bereit dafür zu kämpfen. Die 20jährige Giulia lebt mit ihrer Familie in Sizilien, wo ihr Vater eine Perückenmanufaktur leitet. Als dieser das Leben übel mitspielt, beschließt sie es selbst in die Hand zu nehmen. Sarah in Kanada ist Mutter dreier Kinder und nebenbei noch sehr erfolgreiche Anwältin. Doch auch diese ist vor Lebenskrisen nicht gefeit. Sie scheinen nichts miteinander gemein zu haben, doch diese drei Frauen verbindet abgesehen von ihrer Stärke, ihrem Mut und der lebensbejahenden Einstellung noch ein ganz anderes Band! Bei diesen Roman handelt es sich um ganz große Erzählkunst! Die Autorin schafft es eine derartige Spannung aufzubauen, dass man das Buch gar nicht aus der Hand geben kann. Die Sprache ist direkt, schnörkellos, aber bezaubernd und wirken die Charaktere aufgrund dieser Offenheit sehr authentisch. Die Geschichte und die darin behandelten Themen werden auch keineswegs beschönigt oder optimiert. Sie werden ehrlich und den Tatsachen entsprechend behandelt und zeichnet genau das dieses Buch aus! Abgesehen davon ist das Konzept dieser Erzählung ganz toll ausgearbeitet und überlegt, sodass sich alles ineinander zusammenfügt. Dieser Roman hat mich sehr berührt und bewegt sowie auch jedenfalls zum Nachdenken und zum dankbar sein angeregt. Ein ganz tolles Buch, dass mich voll überzeugt hat und welches ich uneingeschränkt empfehlen kann!
2 Personen fanden diese Bewertung hilfreich
M Beck
Das Buch erzählt von drei Frauen Smita, Giulia und Sarah, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnten. Smita lebt in Indien und hat wohl den niederträchtigsten “Job“ überhaupt. Sie muss die Exkremente der anderen mit bloßen Händen wegmachen, dieses Leben will sie für ihre Tochter nicht. Währenddessen ist Sarah eine angesehenen Anwältin in Kanada und ist ganz oben an der Karriereleiter angekommen, als sie ein schreckliches Schicksal auf den Boden zurück holt. Giulia arbeitet bei ihrem Vater in Sizilien in der letzten Perückenfirma des Ortes, auch für sie schein alles gut zu laufen, bis das Leben ihr einen strich durch die Rechnung macht. Drei Frauen, drei Kontinente und drei tragische Schicksale die sie zu meistern haben. Auch wenn man der Meinung ist, dass die Frauen so gar nichts gemein haben, verflechtet die Autorin die Geschichte am Ende zusammen - wie ein Zopf. Die Geschichten sind ergreifende erzählt, sodass man sich nicht vom Buch los reisen kann. Es ist wirklich angehem zu lesen, man merkt kaum, das man schon am Ende abgekommen ist. Am Ende eines Abschnitts wird man oft mit einem Cliff Hanger zurückgelassen und möchte natürlich am liebsten sofort wissen wie es weiter geht, hat aber erst noch zwei Abschnitte der anderen Frauen vor sich. Was keinesfalls negativ ist, es führt nur dazu das Buch in einem Stück zu lesen. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen!
2 Personen fanden diese Bewertung hilfreich
Hara Kiri
3 Geschichten von 3 unterschiedlichen Frauen, die die Autorin selbst quasi wie einen Zopf verwebt. Smita lebt in Indien in der untersten Kaste. Ihr Beruf: die Toiletten der Reichen leeren – mit bloßen Händen! Damit ihre Tochter nicht auch ihren Weg gehen muss, wagt sie die Flucht. Guilia, reiche Unternehmenstochter. Als ihr Vater todkrank wird übernimmt sie die Leitung der Fabrik. Sarah hingegen ist eine erfolgreiche Anwältin und merkt erst als sie krank wird, worauf es im Leben wirklich ankommt. Sehr berührt haben mich die drei Handlungsstränge, am meisten der von Smita in Indien. Sich vorzustellen, was die Leute alles erdulden müssen und wie versperrt ihnen der Weg nach oben ist, das macht schon demütig. Auch Sarah hat mich beeindruckt mit ihrem unbezwingbaren Willen, der ihr allerdings den Weg zum wahren Glück auch versperrt. Guilia hingegen wirkte etwas blass und oberflächlich, aber auch sie ist wichtig für die Geschichte. Wie alles zusammenhängt kann man als Leser natürlich erahnen, aber nicht die Wege, die dazu führen. Der Zopf ist ein Buch, das anschlägt wie eine Glocke – und in mir sicher noch länger nachhallt.
4 Personen fanden diese Bewertung hilfreich