um Re-Integration gehen werde: um eine ZusammenfÞgung ver schiedenartiger politischer, wirtschaftlicher und sozialer Einheiten. Von Einheiten, die nicht nur von sehr unterschiedlicher Art, son dern auch von unterschiedlichem Gewicht sind. Die Aufgabe, um die es seit dem 3. Oktober 1990 geht, lautet somit - im allgemei nen Sprachgebrauch - die "Herstellung der inneren Einheit. " Diese Aufgabe hat sich als ÃĪuÃerst schwierig herausgestellt, schwieriger als zuvor geglaubt worden ist. Sie wird die deutsche Politik auch noch lange beschÃĪftigen. Wolfgang Thierse, der Poli tiker aus den neuen BundeslÃĪndern und gegenwÃĪrtige Bundestags prÃĪsident, hat bereits 1994 die Besonderheit dieser Aufgabe, auch in Absetzung zu den Transfonnationsproblemen in den Staaten des ehemaligen Ostblocks, nach Erleichterungen und Erschwernis sen auf den Punkt gebracht: ,,Das Paradoxe ist, daà die deutsche Einigung Ãķkonomisch und materiell gelin gen kann wegen dieser westlichen Dominanz und daà sie zugleich deswegen im psychologischen und menschlichen Bereich erschwert wird. Das Ossi Wessi-Syndrom, die gegenseitigen Vorbehalte nehmen eher zu als ab. Wir ha ben es leichter als die Polen, die Tschechen, die Slowaken und Ungarn, weil wir Teil eines bis dato politisch und Ãķkonomisch erfolgreichen Landes gewor den sind. Wir haben es leichter, aber psychologisch und menschlich erscheint das zugleich als eine Beschwernis wegen des GefÃĪlles, von dem immer die Re de ist, nicht des materiellen GefÃĪlles, sondern des GefÃĪlles an Wertigkeit und SelbstbewuÃtsein, an DarstellungsvermÃķgen und Durchsetzungsflihigkeit, an ZuhÃķrbereitschaft, an Aussagekraft und so weiter.