Michael B_M
Der Roman „Die Gottesmaschine“ von Reinhard Kleindl ist ein typischer Vertreter des Genres _Thriller_ und lässt sich wohl am besten als eine Mischung von Ideen aus diversen Büchern von Dan Brown mit Elementen aus Umberto Ecos „Der Name der Rose“ charakterisieren, ohne aber auch nur an einer einzigen Stelle als billiger Abklatsch seiner Vorlagen zu wirken. Fazit: Reinhard Kleindl hat mit seinem Thriller „Die Gottesmaschine“ einen sehr spannenden, interessanten und lehrreichen Roman geschrieben, der mich im Großen und Ganzen sehr überzeugt hat und der sich durchaus auf Augenhöhe mit jenen von Dan Brown befindet. Wissenschaftlich - die Physik wurde dabei sehr schön herausgearbeitet - bleibt das Buch stets einwandfrei, der Konflikt zwischen Kirche und Wissenschaft wird sehr realistisch, glaubwürdig und überzeugend dargestellt. Sehr gut gefällt mir darüber hinaus die versteckte Kritik an den Medien, wenn Teilaussagen aus dem Kontext heraus gepflückt und/oder lediglich auf Überschriften komprimiert werden. Sehr eindrucksvoll wird in „Die Gottesmaschine“ dargelegt, wozu eine solche Polarisierung und Stimmungsmache letzten Endes führen kann. Es bedarf dazu reichlich wenig, um die Welt ins Chaos zu stürzen: Einige falsch interpretierte Meldungen, Stimmungsmacher mit terroristischen Tendenzen und eine etwas unzufriedene und orientierungslose Menschenmasse, die sich leicht beeinflussen lässt reichen als Ingredienzien. Unterm Strich ist „Die Gottesmaschine“ ein sehr überzeugender Thriller, bei dem der Plot recht gelungen ist und dessen Spannungslevel nie nachlässt.
JoanStef B.
Ungewöhnlich. Spannend. Der Östereicher, Reinhard Kreindl - hat am 30.07.21 seinen neuen Thriller "Die Gottesmaschine" über den Bastei Lübbe Veralg veröffentlicht. Der ausgebildete Diplom Phsiker hat in seinem Leben durch die Ausübung aussergewöhnlicher Sportarten & unterschiedlichster beruflicher Tätigkeiten einen vielseitigen Hintergrund. Diese Erfahrungen spiegeln sich in seinem Buch wieder. Das Cover: es wird eine skizzierte Ansicht auf das Innere einer Dom-Kuppel gezeigt. Die Kombination: Titel und Bild ergeben einen guten Hinweis auf die Handlungsthematik. Der Inhalt: Der junge Mönch Sebastien wird vermisst. Der Weihbischof Lombardi beauftragt, ihn zu finden, reist zu Sebastiens letzten bekannten Aufenthaltsort - ein Kloster im Montblanc - Gebiet. Kurz nach seiner Ankunft, wird das Kloster, durch einen Sturm, von der Außenwelt abgeschnitten. Eine aufregende & gefährliche Suche nach dem verschwundenem Mönch beginnt. Ungeahnte Zwietracht schürende klösterliche Machenschaften im Zusammenspiel mit menschlicher Missgunst, werden nicht nur für Lombardi lebensgefährlich... Mein Leseeindruck: Der Titel hat in mir eine große Erwartung an den Roman geweckt. Der gesamte Erzählstil ist darauf bedacht, möglichst große Spannung aufkommen zulassen. Dieses ist dem Autor wirklich gelungen. Er spricht sehr viel Themen rund um Religion, wissenschaftliches Arbeiten und Forschung, digitale Möglichkeiten aber auch die "dunkle Seite", eben dieser Themen, an. Die erste Hälfte des Buches ist im Aufbau, der Einführung und Erklärung verschiedener Glaubensannahmen und deren wissenschaftlichen Beweisführung mittels neuester Quantencomputer gewidmet. Hier gelang es dem R. Kreindl, trotz umfangreicher Erklärungen, keine Langeweile oder Überforderung bei mir, aufkommen zu lassen. Die 2. Buchhälfte strotzt geradezu vor spannenden, abenteuerlichen Geschehen, rationalen Denkanstößen und dem Kampf um das eigene Leben sowie die Frage rund um die Akzeptanz individueller Glaubensansichten. Rasant wird die Story zum Ende gebracht. Die aufgeworfenen Fragen, Thesen, Geschehen und Vorgänge werden schlussendlich, zusammengefasst erklärt. Ein Finale, dass leider nicht vollkommen überzeugen kann. Für meinen Dafürhalten wurden nicht alle Erzählstränge befriedigend zusammengeführt & aufgelöst. Welches für mich aber absolut verständlich ist. Es wurden zu viele Fakten, wissenschaftliche Annahmen & Ereignisse in die Story eingebracht. Zu viel für ein Buch, genug Stoff für mindestens zwei. Das ist sehr schade. Die Auflösung aller angesprochenen Themen, Fragen und Reaktionen wäre sehr interessant gewesen. Fazit: Sehr interessanter, etwas zu weitläufig orientierter, Thriller. Gute spannende Unterhaltung mit vielen Anregungen für Diskussionen.