Reading is like taking a journey
Cover: Ich finde das Cover sehr passend für die Geschichte. Es strahlt eine Düsternis und Bestimmtheit aus, wie sie auch in Rains Geschichte zu finden ist. Auch die abgebildete, geheimnisvolle Person passt sehr gut dazu und macht neugierig auf den Klapptext, sodass es seine Aufgabe sehr gut erfüllt, den Leser aus sich aufmerksam zu machen. Inhalt: Caroline Brinkmann hat mit diesem Buch eine erschreckende und gleichzeitig faszinierende Welt und Gesellschaft geschaffen. Eine Klassengesellschaft, die auf Gesundheit beruht, war für mich gänzlich neu und hielt deswegen eine spannende Handlung bereit. Man erlebt sowohl die unteren als auch die höheren Schichten und deren Leben durch Rain hautnah mit und deren Bedeutung wurde mir durch den potenziellen Aufsteiger Lark klar, der das Ziel allein für seine Familie verfolgt. In "Die Perfekten" steckt Liebe, Freundschaft, Politik und die Frage nach dem eigenen Selbst in einem und bietet somit sehr viel Spannung, sehr viel Abwechslung und aus meiner Sicht sehr viel Lesevergnügen. Charaktere: Ich mochte die Protagonistin Rain auf Anhieb. Aufgrund der Tatsache, dass sie als Ghost aufgewachsen ist und damit nur die harten Seiten des Lebens kennt, ist sie ein bodenständiger Mensch, der das Herz am rechten Fleck hat. Sie kämpft für jene, die sie liebt und versucht, den richtigen Weg für sich selbst zu finden. Für mich ist sie eine starke, authentische Heldin, die besonders im Umfeld der so genannten "Einsen", die gänzlich gesund und damit wohlhabend sind, sich selbst immer treu bleibt. Auch Lark konnte mich begeistern. Er ist durch und durch Mensch, denn er macht Fehler und greift zu allen Mitteln, um seine Familie zu beschützen. Wenn er vielleicht auch nicht immer alles richtig macht, ist er mir wahrscheinlich gerade deswegen so ans Herz gewachsen. Die übrigen Charaktere wurden ebenso authentisch gestaltet und sorgen genauso wie die Protagonisten selbst für einige Überraschungen. Schreibstil: Caroline Brinkmann konnte mich mit ihrem Stil auf jeden Fall begeistern. Ich mochte vor allem die wechselnden Perspektiven von Lark und Rain, denn dadurch konnte man die Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven betrachten und hatte einen besseren Einblick in die Handlung. Hinzu kommt, dass die Autorin die Geschichte der beiden bildlich aber auch locker zu Papier gebracht hat. Das Buch ließ sich sehr gut lesen, sodass ich schnell vorankam und auch die Handlung für mich nicht ins Stocken gerät durch unnötige Pausen. Insgesamt eine gelungene Art zu erzählen, die Lust auf mehr von Caroline Brinkmann macht. Fazit: "Die Perfekten" war für mich eine fesselnde Geschichte mit sehr viel Tiefe und ebenso viel Abenteuercharakter. Caroline Brinkmann baute eine Klassengesellschaft der anderen Art auf und erzeugte damit ein erschreckendes Setting, das verbunden mit der gut durchdachten und überraschenden Handlung sehr lesenswert ist.
Ein Google-Nutzer
Inhalt: Rain ist ein Ghost. Sie und ihre Mutter sind immer auf der Flucht. Denn als Ghost ist sie eine Ausgestoßene. Jemand, der nicht im System ist, das die Menschen nach ihren Genen in Nummern unterteilt. Wenn sie gefangen wird, droht ihr schreckliches. Als sie dann Lark kennenlernt entwickelt sie Gefühle für ihn. Doch kann sie ihm in einer Welt wie dieser wirklich vertrauen? Meinung: „Die Perfekten“ ist eine Dystopie in der die Gene der Menschen über die jeweilige Lebensqualität entscheiden. Ganz oben in der Rangordnung stehen die Perfekten. Einige wenige Auserwählte, die in allem vollkommen scheinen. Sie werden abgeschirmt und leben im Reichtum. Der Rest der Bevölkerung wird von eins herunter abgestuft. Und als drei bekommt man zum Beispiel keine Schulbildung, da man ohnehin als beschädigt angesehen wird. Nur Einsen können aufsteigen und gute Jobs ergattern. Unter den Dreien stehen nur noch die Ghosts, die Außenseiter, die gar keine Nummern haben und aus unterschiedlichen Gründen im Untergrund leben. Viele Ghosts sind deswegen zu Rebellen geworden, die gegen das System kämpfen. Nicht so jedoch Rain. Sie möchte einfach nur dazugehören und wünscht sich nichts sehnlicher als Freunde zu haben und zur Schule gehen zu können. Eben normal zu sein. Und das ist im Bezirk Grey, in dem es von Smog und Mutantenratten nur so wimmelt, alles andere als einfach. Rain ist eine tolle Figur. Sie ist sehr mutig, aufmüpfig, stark und schlau. Ihre Mutter, mit der sie ihr Leben lang auf der Flucht ist, hat ihr viel übers Überleben beigebracht und so haben die beiden Frauen allerlei Tricks drauf. Stets an Rains Seite ist ihre Fuchsmanguste Pi, zu der sie eine enge Bindung hat. Die Welt, in der die Geschichte spielt, erscheint oft trostlos und die Unterschiede in der Gesellschaft sind sehr stark hervorgehoben. Die einen haben genug zu essen und tragen schöne Kleider, die anderen haben nicht einmal saubere Luft zum atmen. Und gerade das macht eine gute Dystopie meiner Meinung nach aus: Hoffnung, Andersartigkeit und doch auch etwas bekanntes, denn Arm und Reich gibt es ja auch zu unserer Zeit. Neben Rain wird ebenfalls viel aus Larks Sicht erzählt. Er würde für seine Schwester, die „nur“ eine Drei ist, alles tun. Gerade diese Figur ist oft zerrissen und wird zu schrecklichen Dingen gezwungen. Er wünschst sich nichts mehr, als die, die er liebt zu verteidigen, gerät dabei aber schnell zwischen die Fronten. Dieser Charakter hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, vor allem eben wegen den Gefühlen, die die ganze Zeit über greifbar sind. Und natürlich wegen der extrem süßen kleinen Schwester. Die Geschichte ist sehr spannend und extrem gut geschrieben. Ausserdem enthält sie viele Wendungen. Gerade wenn ich dachte ich wüsste nun alles und könnte mir ungefähr denken, wie die Geschichte weitergeht, hat mich die Autorin erneut überraschen können. „Die Perfekten“ ist eben eine gut ausgereifte und hochinteressante neue Dystopie. Allerdings gibt es, da es viel um Aufstände und Hass geht, ebenfalls sehr viel Gewalt und Tod. Wem dies zuviel ist, sollte die Geschichte vielleicht lieber nicht lesen. Und es gibt keine Liebesgeschichte. Es gibt zwar zarte Andeutungen der Gefühle, allerdings mehr im Hintergrund. Mir allerdings hat das Buch gut gefallen. Ich mag Dystopien und diese erinnert, in ihrer Art, entfernt an den 3. Panem-Teil, in dem es ja ebenfalls sehr brutal zugeht. Fazit: Gute Dystopie, allerdings etwas brutal und ohne Liebesgeschichte. Mir hat sie allerdings schon allein durch Charaktere und Umgebung sehr gut gefallen und bekommt daher 4 von 5 Sterne.
Angel 1607 (Angel1607)
Worum gehts? Rain ist ein Ghost und sie lebt im Verborgenen. Ihr Leben lang ist sie gemeinsam mit ihrer Mutter Storm auf der Flucht. Bereits von klein auf hat sie gelernt, dass sie niemandem vertrauen kann. Doch dann trifft sie IHN und ein ungeahnter Wunsch, der Wunsch nach Freundschaft, bringt den Stein des Verdebens ins Rollen...... Wie erging es mir mit dem Buch? Erstmal muss ich sagen, dass das Cover mega ist! Es strahlt genau die Mystik aus, die die Geschichte und vorallem Rain für mich haben. Also passen zum Titel kann ich nur sagen: PERFEKT gewählt!! Die Kapitel werden sowohl aus Rains Sicht als auch aus Larks Sicht geschildert. Lark ist eine sogenannte "Eins". Er ist ohne Makel und hat die höchsten Privilegien, die es für die Menschen gibt. Jedoch ist sein einziger Wunsch, aus seiner Heimatstadt Grey entfliehen zu können und seine Familie mitzunehmen. Dieses Ziel beherrscht sein komplettes Leben. Rain widerrum ist ein sogenannter Ghost. Ihre Geburt geschah im Geheimen und auch ihr Leben findet dort statt, denn sie ist nicht so wie alle anderen registriert - hat somit keinen eigenen Code auf dem Arm - und existiert für die Welt somit nicht. Als die beiden Hauptprotas aufeinandertreffen, regt sich in Rain erneut der Wunsch nach mehr. Denn auch wenn sie ihr Leben mit ihrer Mutter liebt und genau dieses Leben sie zu dieser starken Frau gemacht hat, die ist jetzt ist, ist es auf Dauer doch nicht genug. Immer wieder beobachtet sie andere in ihrem Alter, die zur Schule gehen, Freunde haben etc. und es ist auch somit ganz normal, dass auch Rain diesen Wunsch hat. Diese Tatsache machte es für mich irgendwo auch vorhersehbar, dass sie bei der Begegnung mit Lark ein gewisses Vertrauen zu ihm aufbaut. Nichtsahnend, dass diese "Freundschaft" soviel mehr auslösen wird! Anfangs wusste ich nicht so recht, was mich wirklich erwarten würde. Die beiden Protas waren mir von Anfang an sympathisch und ich war gleich begeistert mittendrinnen. Als sich dann die Ereignisse überschlagen und ihrer beider Leben auf den Kopf gestellt wird, war ich immer noch nicht gewillt das Buch beiseite zu legen. Klar war es kurzzeitig eher ruhiger, aber auch das muss sein um einen eine gewisse Zeit zum Verarbeiten zu geben! Vorallem die letzten 200 Seiten waren für mich Emotion pur und ich hinterließ nicht nur eine Träne. Gefühle wie Schmerz und Hoffnungslosigkeit haben mich fast durchgehend durch die letzten Seiten begleitet und ich muss ehrlich sagen, das Buch war vorallem deswegen für mich ein Highlight. Es ist einfach alles mit dabei. Spannung, Witz, Charme, Überraschung, Schmerz, Hoffnung, und irgendwo die Erkenntnis, dass alles nicht so abwegig ist. Es hat mich auch auf eine gewisse Weise zum Nachdenken gebracht. Denn immer wieder stellte sich mir die Frage, ob es wirklich die Lösung ist, Menschen in Gruppen einzuteilen, nach dem Grad ihrer Perfektion. Auch Fragen wie: Was ist wirklich perfekt? Ist es perfekt, wenn jemand nach außen hin schön ist aber im Herzen hässlich? Wer bestimmt also was perfekt ist? Ich kann eigentlich absolut nichts aussetzen. Man fliegt nur so durch. Die Protas sind alle authentisch und charakterstark. Sowohl Rain als auch Lark haben von Beginn bis zum Ende eine unheimliche Entwicklung gemacht, vorallem durch die Welt um sie herum. Auch konnte ich mich nicht wirklich auf eine Seite schlagen. Ich war immer mittendrinnen, was normalerweise bei mir auch schwer ist. Normal habe ich gleich meine richtige "Seite" gefunden und brenne auch für diese. Doch irgendwie ist das hier nicht möglich! Also ich kann es wirklich nur empfehlen! Lest es und lasst euch von den 600 Seiten nicht abschrecken!!
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