Hara Kiri
Ein fiktives Land mitten im hohen Norden, wortkarge Einwohner, ein Mord und eine engagierte Polizistin. Das zusammengemixt gibt einen Krimi, der am Ende mit einer Überraschung punktet. Karen ist Polizistin und versucht, den Mord an Susanne aufzuklären. Doch ihre Bemühungen sind vergeblich. Es gibt keine Zeugen und die Beteiligten mauern. Auch ihr Vorgesetzter ist keine große Hilfe und zieht sie sogar von dem Fall ab. Doch dann sticht Karen in ein Wespennest und gerät selbst in tödliche Gefahr. Nach dem überraschend guten Einstieg fand ich das Buch teilweise recht zäh. Über viele Seiten passiert nicht viel und die Ermittlungen stocken, wiederholen sich und treten auf der Stelle. Sicher: der Schreibstil der Autorin ist stark, sehr anschaulich und hat mir gut gefallen. Aber wie gesagt: es geht nicht so richtig voran und das hat mich mit der Zeit etwas gelangweilt, auch wenn die Autorin mit dem Schicksal Karens zwischendurch die Handlung etwas aufpeppt und durch Andeutungen die Spannung etwas hoch hält. Der Schluss ist dann allerdings sehr überraschend und auf die Idee wäre ich im Leben nicht gekommen. Die Protagonisten haben mir teilweise recht gut gefallen. Karen, die den Schock verwinden muss, mit ihrem Chef geschlafen zu haben, Sigrid, dessen Tochter und vor allem der Obdachlose Leo. Da ab 2/3 des Buches noch eine weitere Straftat eingeführt wird, die nicht zu Ende gebracht wird, bietet das Buch Potential für eine Fortsetzung, der ich auch gerne noch eine Chance geben werde. Fazit: Doggerland ist das Atlantis des Nordens. Hier einen Krimi anzusiedeln hat mir sehr gut gefallen und auch die dort lebenden Menschen fand ich sehr authentisch.
S. L.
Sehr authentisch erzählt Maria Adolfsson im ersten Band ihrer Krimireihe Doggerland von der Ermittlungsarbeit ihrer Protagonistin Kommissarin Karen Eiken Hornby. Mir hat das Setting gut gefallen, da es Doggerland wirklich mal gab. Durch die guten Beschreibungen konnte man sich die Insel gut vorstellen und ich fand es ungefähr so, wie in England. Der Schreibstil ist nicht so spannend, wie ich es von skandinavischen Autoren gewohnt bin, denn die Autorin hat ihr Hauptaugenmerk auf die Täterermittlung, also Zeugenbefragung, gelegt. Daher fand ich es stellenweise etwas zu langatmig, da nichts Großartiges passiert. Etwas Spannung wird durch den Handlungsstrang erzeugt, der in die 70er Jahre zurückführt. Lange weiß der Leser hier nicht, wozu dieser Rückblick nützt. Das Ende jedoch wartet mit einer Überraschung auf und man spürt, dass da noch weitere Bände folgen werden. Mir hat das Buch gefallen, aber es ließ sich nicht so leicht lesen, ich kam nur langsam voran. Ich möchte der Autorin aber noch eine Chance geben, vielleicht wird der zweite Band etwas spannender.