Claudia F.
Mal wieder ein Rächer... Dies ist mein erstes Buch von Tania Carver und als ich es begann, war mir nicht bewusst, dass es sich hierbei bereits um den 6. Band der Brennan-Esposito-Reihe handelt. Und der Start war schon mal rasant, ein Rächer kidnappt Darren und stellt ihn vor die Wahl: Entweder stirbt er oder seine Freundin und das gemeinsame Kind, ebenso von dem Rächer gekidnappt. Darren entscheidet sich dafür, dass seine Lebensgefährtin und seine Tochter getötet werden, er selbst überlebt. Der Killer besteht darauf, mit dem Detective Phil Brennan in Kontakt zu treten, aber der Grund, weshalb ausgerechnet Phil ausgewählt wurde, ist vollkommen unklar. Und wäre das alles nicht schon genug, ist Phils Frau, die Profilerin Marina Esposito, mit einem anderen Fall voll eingebunden und kann ihn nur aus der Ferne unterstützen… Mein Eindruck: Auch, wenn ich die ersten Bände nicht kenne, fiel mir der Einstieg ins Buch sehr leicht, denn der Start war rasant und versprach Spannung. Der Leser begleitet Phil Brennan bei seinen Ermittlungen, ebenso aber auch den Killer und Marina Esposito. Diese Aufteilung fand ich sehr gelungen und die meisten Kapitel enden mit Cliffhangern, so dass man gerne weiterliest. Die Charaktere der Hauptprotagonisten Phil und Marina sind sympathisch dargestellt und auch die Gedankenwelt des Killers wurde gut ausgearbeitet. Dennoch fehlte mir da „Farbe“, die Figuren waren mir zu unscheinbar, zu gewöhnlich. Vielleicht bin ich aber auch einfach durch andere Reihen mit skurrilen Ermittlern einfach zu sehr „verwöhnt“ ;-) Zudem ist die Grundidee alles andere als neu und ich hatte teilweise das Gefühl, ich hätte das alles schon mal in anderen Thrillern gelesen. Was allerdings verwirrend war, ist die Geschichte um die Figur von Fiona Welch. Hier hatte ich ganz eindeutig das Gefühl, dass mir „Insiderwissen“ aus den vorherigen Bänden fehlt. Schade, dass es hier keine genaueren Erklärungen gab. Alles andere hat das Autorenduo aber zum Glück nochmal kurz aufgegriffen, so dass es dem Leser leicht gemacht wird, in die Geschichte zu finden. Das Ende ist ein absoluter Cliffhanger und ließ mich dann doch mit ein paar Fragen zurück die wahrscheinlich im 7. Band auf den Leser warten. Fazit: Nice to read, aber kein must have! Um ehrlich zu sein bezweifle ich, dass ich die Reihe weiter verfolgen werde und befürchte, dass mir das Buch nicht in Erinnerung bleiben wird. Es war einfach „nett“ zu lesen.
Ein Google-Nutzer
Der Rechtsprecher. Menschen, die böse getan haben werden von ihm - losgelöst durch das Gesetz - verurteilt und bekommen die Wahl. Entweder sie opfern etwas, was ihnen lieb und wichtig ist oder sie müssen leiden. Brennan findet einen Tatort vor, an dem sich ein Mann entschlossen hat sein eigenes Leben gegen das seiner Freundin und seiner Tochter zu retten - während Brennans Frau von ganz anderen Dämonen gejagt wird. Mir ist der Einstieg in der Thriller schwerer gefallen als erwartet. Das lag an der Fülle der Figuren, die es im ersten Moment gab und selbst am Ende des Buches war es teilweise noch ein bisschen schwer die einzelnen Mitarbeiter auseinanderzuhalten. Dazu kommt, dass es praktisch zwei Geschichten gab. Einmal die über den Rechtsprecher und einmal die über Brennans Ehefrau Mariana, die auf eine scheinbar alte Bekannte trifft. Ich gehe mal stark davon aus, dass gerade diese "Dämonen der Vergangenheit" aus den anderen Bändern kommen und das war mir nicht bewusst, war aber nicht so schlimm. Was aber doof war, ist, dass dieser Handlungsstrang nicht aufgelöst wird, sondern einfach noch im Raum hängen bleibt. Insgesamt muss ich wohl den Thrill verpasst haben, denn so spannend wurde es irgendwie nie. Stattdessen gab es mehr Story als etwas anderes. Hier mal irgendwelche kryptischen Botschaften, dann hier mal eine Hintergrundgeschichte .. Und das Finale war leider auch ein wenig lasch. Das "Nervenauftreibende" habe ich leider nicht gefunden. Dafür waren mir die Charaktere sympathisch, auch wenn man gerade bei den Nebenfiguren durcheinander gekommen ist. Interessant fand ich auch die Figur rund um den Rechtsprecher, der tatsächlich wirklich viel Tiefe bekommen hat und einen erstaunlich guten Bösewicht dargestellt hat. Schade, dass das mit der Spannung nicht so hingehauen hat. Wer die Reihe verfolgen möchte, dem sei der Thriller ans Herz gelegt. Wer aber eigentlich ein Einzelband haben möchte, in dem sich dann die ganzen Handlungsstränge auflösen, dem kann das Buch nicht dienen.
Ein Google-Nutzer
Wer die Wahl hat ... - Er nennt sich selbst den "Rechtsprecher". Um für ihre Verbrechen zu büßen, haben seine Opfer die Wahl: Entweder sie verlieren etwas, dass ihnen wichtig ist, z. B. ihre Familie oder ihr Geld, oder aber sie selbst müssen für ihre Taten leiden. Akribisch plant der Rechtsprecher seine Taten und scheint dabei Detective Phil Brennan und seinem Team immer einen Schritt voraus zu sein. Gleichzeitig wird seine Frau, die Polizeiprofilerin Marina Esposito mit einer manipulativen Gegnerin konfrontiert. Die Frau gibt sich als Fiona Welch aus, eine ehemalige Kollegin Brennans und Drahtzieherin einer Mordserie, die sich jedoch umgebracht hat, bevor man sie festnehmen konnte. Wer ist diese Frau und was will sie von Marina? "Du sollst nicht leben" ist nun schon der 6. Band der Serie rund um die Profilerin Marina Esposito. Ich muss leider zugeben, dass ich bisher nicht dazu gekommen bin, die anderen Teile zu lesen, sodass dies mein erster Fall der Reihe ist. Dies war beim Lesen aber kein Problem, da alle für die Handlung relevanten Hintergründe (beispielsweise zu Fiona Welch) an der entsprechenden Stelle noch einmal kurz erläutert wurden. Die Handlung ist insgesamt sehr spannend erzählt, dennoch muss ich zugeben, dass mich der zweite Handlungsstrang rund um Marina Esposito und die "falsche" Fiona Welch doch etwas mehr gefesselt hat. Die psychologischen Duelle der beiden Frauen waren packend geschildert und die mysteriöse Nachahmerin hat mir an so mancher Stelle einen Schauer über den Rücken gejagt. Auch die einzelnen Charaktere sind dem Autorenduo gut gelungen. So konnte ich mich gut in Phil und Marina hineinversetzen und dass, obwohl ich die beiden noch nicht aus den vorherigen Bänden kannte. Mein Highlight bleibt allerdings die "falsche" Fiona Welch, die mich doch irgendwie sehr fasziniert hat. Ich bin gespannt, wie die Autoren ihre Geschichte weiterspinnen und wer diese Frau in Wahrheit ist. Einzig über den Rechtsprecher hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren. Man erfährt zwar sehr schnell, wer für die Morde verantwortlich ist und auch, was die Hintergründe des Mannes sind, dennoch bleibt er im Vergleich zur "falschen" Fiona Welch irgendwie auf der Strecke! Schade, da hätte man meiner Meinung nach noch etwas mehr herausholen können. Insgesamt ist "Du sollst nicht leben" ein spannender Pageturner, der mich dazu motiviert hat auch die anderen Bände der Reihe zu lesen. Nur beim Showdown am Ende hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autoren noch ein wenig mehr Zeit für die Auflösung nehmen. Auf den letzten 30 Seiten überschlagen sich die Ereignisse und man bleibt als Leser am Ende etwas atemlos zurück. Dieser clevere Thriller bekommt von mir 4 von 5 Sternen!