Mathematik als propรคdeutisches Fach am Beginn eines wirtschaftswissenschaft lichen Studiums: Was soll gelehrt werden? Wie soll gelehrt werden? Wie um fangreich darf oder muร der Inhalt sein? Soviele Personen, soviele Meinungen wird es dazu geben. Bei der Konzeption des vorliegenden Buches und somit bei der Beantwortung der aufgeworfenen Fragen sind wir zum einen von den Gegebenheiten des Studi ums der Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universitรคt Chemnitz Zwickau ausgegangen, das lediglich ein Semester zuzรผglich eines einwรถchigen Vorkurses vor dem eigentlichen Studienbeginn umfaรt. Zum anderen sind un sere langjรคhrigen Lehrerfahrungen eingeflossen. Beides fรผhrte zu folgenden, in diesem Lehrbuch realisierten Positionen: โข Mathematik muร verstรคndlich, aber korrekt gelehrt werden. Will heiรen: Im Vordergrund steht der "Normalfall" einer Formel, eines Algorithmus, einer mathematischen Aussage; Sonderfรคlle, Entartungen, notwendige Voraus setzungen werden besprochen, aber nicht in den Vordergrund geschoben. โข Ein Wirtschaftswissenschaftler soll Mathematik anwenden. Will heiรen: Er muร wissen, was Mathematik ist und kann. Er muร wichtige ma thematische Begriffe kennen und sicher beherrschen. Er muร fundamentale Lรถsungsmethoden kennen und an kleinen Beispielen ausprobiert haben, um de ren wichtigste Eigenschaften und Anwendungsmรถglichkeiten nutzen und ihre Grenzen einschรคtzen zu kรถnnen. Er muร gewisse Fertigkeiten im Umgang mit der Mathematik als "Handwerkszeug" fรผr wirtschaftswissenschaftliche Unter suchungen erwerben. Er soll aber nicht unbedingt die mathematische Theorie weiterentwickeln. Deshalb stehen auch die Demonstration mathematischer Aus sagen an Beispielen im Vordergrund, wรคhrend Beweise sehr kurz wegkommenund nur exemplarischen Einblick in mathematische Denkweisen gewรคhren.