In trefflicher Weise hat sich ein Großmeister der Erdkunde, Friedrich Ratzel, in einer Abhandlung von den "Reisebeschreibungen" über deren Wert geäußert. Nachdem er geschildert hat, wie er als Knabe sich bald an den rührseligen und allzu "moralischen" Erzählungen von Horn, Nieritz u. a. satt und überdrüssig gelesen habe und dann durch eine sechzehnbändige Sammlung von Reisebeschreibungen, die ihm zu Gebot stand, ein Liebhaber dieser gesünderen Kost geworden sei, fährt er fort: "Ich erzähle diese Harmlosigkeiten, weil die Erfahrungen reiferer Jahre mich immer wieder lebhaft erinnern, mit wie richtigem Empfinden die jugendlichen Gemüter anerkennen und ablehnen. Wie oft kehren wir gerade in der Lektüre bei voll gereiftem Urteil zu dem zurück, was uns früh anzog, als man uns noch gar kein Urteil zutraute.