Erwin Guido Kolbenheyer: Paracelsustrilogie (1917 – 1925) – Ein Exemplar nationalsozialistischer Literatur?

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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2+, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Der Historische Roman, Sprache: Deutsch, Abstract: Das literarische Schaffen Erwin Guido Kolbenheyers fällt in das „Zeitalter des historischen Romans“ und steht im Spannungsfeld zwischen den Traditionslinien völkischer Heimatkunst, national-konservativen Schrifttums und nationalsozialistischer Ideologie. Die Paracelsus-Trilogie, sein Hauptwerk, das zwischen 1917 und 1925 erschien, dient der vorliegenden Arbeit als Gegenstand zur Prüfung auf genuin nationalsozialistische Merkmale. Dazu werden im ersten Teil der Arbeit die Traditionslinien, die sich aus Strömungen konservativ-preußischer Literatur und völkischer Heimatkunst speisen, referiert und spezifische Wesenzüge herausgefiltert werden, die dann als Instrumentarium zur Klassifizierung dienen sollen. Wichtig sind hierbei die von den historischen Prozessen der Zeit beeinflussten Weltanschauungen und Protesthaltungen, um die Entstehung und Entwicklung des Nationalsozialismus und seiner signifikanten Elemente in der Literatur erkennen und darlegen zu können. So wird herausgearbeitet werden, welche Merkmale aus völkisch-nationaler Tradition übernommen und integriert wurden, welche nicht und welche neuen, eigenen Merkmale sich entwickelten und wie nun genuin nationalsozialistische Literatur funktioniert. Dieses Merkmalsraster wird im zweiten Teil auf die historische Romantrilogie ‚Paracelsus’ gelegt und überprüft, ob und zu welchem Teil sich im ‚Paracelsus’ schon ca. zwei Jahrzehnte vor der Machtergreifung nationalsozialistische Ideologeme konstituierten und somit der Nationalsozialismus ideologisch vorbereitet wurde. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses wird der als eigenständiges System angesehene Text stehen. Der Fokus der Analyse liegt – aus den im einleitenden Zitat ersichtlichen Gründen – auf ideologischen und literaturpolitischen Gesichtspunkten, trotzdem soll aber versucht werden, formal-ästhetische Charakteristika rudimentär zu berücksichtigen. In einer abschließenden Synthese werden Übereinstimmungen und Unterschiede abgewogen und es wird eine wertende Aussage gewagt. Urteile der NS-Literaturwissenschaft und Standpunkte der modernen Forschung werden dabei ergänzend mit einbezogen.

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