Das Buch ist Nietzsches erstes aphoristisches, das seine Schriften dominieren würde, indem es eine Vielzahl von Begriffen in kurzen Absätzen oder Sprüchen diskutiert. Nietzsche, der Voltaire als freien Denker bewunderte, aber auch einen Bruch in seiner Freundschaft mit dem Komponisten Richard Wagner zwei Jahre zuvor thematisierte, widmete die originale Ausgabe von 1878 dem Andenken Voltaires anlässlich des Todestages am 30. Mai 1778. Dieses Werk enthält: Von den ersten und letzten Dingen Zur Geschichte der moralischen Empfindungen Das religiöse Leben Aus der Seele der Künstler und Schriftsteller Anzeichen höherer und niederer Cultur Der Mensch im Verkehr Weib und Kind Ein Blick auf den Staat Der Mensch mit sich allein Nietzsche übt Kritik an der Philosophie, insbesondere der Metaphysik, die von den ersten und letzten Dingen handle. Der Ursprung der Metaphysik liege im Traum, der in ursprünglichen Gesellschaften als real angesehen werde. Daraus resultiere der Glaube an eine Seele, die vom Leib verschieden sei. Dabei sei der Traum doch nichts weiter als die Umdeutung von Körperfunktionen in Form von Bildern während des Schlafes. Nietzsche übt auch Kritik an dem Glauben an die Sprache, versucht darzulegen, dass die moralischen Empfindungen und insbesondere der Glauben an das Gute und das Böse aufgrund eines Irrtums entstanden sind und sich in mehreren Phasen vollzogen hat. Noch nie hat eine Religion, weder mittelbar, noch unmittelbar, weder als Dogma, noch als Gleichnis, eine Wahrheit enthalten. Folglich beruhen alle Erscheinungen des religiösen Lebens auf Irrtümern und lassen sich nur psychologisch erklären. Der Kritik der Kunst und des Künstlers ist ein weiteres Hauptstück gewidmet. Nietzsche nimmt dabei Ideen von Darwins Evolutionstheorie auf, entwickelt sie aber weiter - seine Vorstellung von einem Entwicklungsweg der Menschheit und des Einzelnen in Bezug auf die Kultur. Er schreibt ferner über psychologische Aspekte des Umgangs von Menschen miteinander. Viele seiner Beobachtungen drehen sich um Probleme des Ranges innerhalb der Gesellschaft oder im Miteinander, die oft zu paradoxen Situationen führen