Galgenlieder nebst dem 'Gingganz'

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Galgenlieder nebst dem 'Gingganz' - Christian Morgenstern - Versuch einer Einleitung.Wir leben in einer bewegten Zeit. Ein Tag folgt dem andern, und neues Leben sproßt aus den Ruinen. Auf moralischem, medizinischem, poetischem, patriotischem Gebiete, in Handel, Wandel, Kunst und Wissenschaft, allÃŧberall dieselbe Erscheinung, dieselbe Tendenz. Symptom reiht sich an Symptom. Und solch ein Symptom war auch die Idee, welche eines schÃļnen Tages des hinverflossenen Jahrhundertendes acht junge Männer, festentschlossen, dem feindlichen Moment, wo immer, im Sinne der Zeit und auch wieder nicht im Sinne der Zeit diese Zeit, wie jede, als eine Zeit nicht nur der Bewegung schlechthin, sondern einer sowohl ab- wie aufsteigenden Bewegung, mit zeitweilig dem Ideale unentwegten Fortschritts nur zu abgekehrter Vorwiegung des ersteren Moments in ihr gesehen die Singspielhalle, sozusagen, ihres Humors entgegenzustellen, zusammenschmiedete.Ein sonderbarer Kult vereinte sie. ZuvÃļrderst wird das Licht verdreht, ein schwarzes Tuch dann aus dem Korb und Ãŧbern Tisch gezogen, mit Schauderzeichen reich phosphoresziert, und bleich ein einzig Wachs inmitten der Idee des Galgenbergs entnommner freudig-schrecklicher Symbole. Dazu heißt der Erste Schuhu: der hängt zuhÃļchst und gibt den Klang zum Hauch des Rabenaas, der das Mysterium verwest; der Dritte heißt Verreckerle: der reicht das Henkersmahl; der Vierte Veitstanz, zubenannt der GlÃļckner: der zieht den ArmesÃŧnderstrang; der FÃŧnfte Gurgeljochem: der schert den Lebensfaden durch; der Sechste Spinna, das Gespenst: der schlägt zwÃļlf; der Siebente Stummer Hannes, zubenannt der BÃŧchner; der singt Fisches Nachtgesang, und der Achte FaherÃŧgghh, mit dem Beinamen der Unselm: der kann das Simmaleins und spricht das große Lalul. Und es wird das Knochenklavier geschaffen und der Gelächtertrab und die Elementarsymphonie und der Huckepackdalbert und der Eulenviertanz und der Galgenschlenkerer und Sophie die Henkersmaid als Symbild von der Weisheit unverweslichem Begriff.

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Christian Otto Josef Wolfgang Morgenstern (* 6. Mai 1871 in MÃŧnchen; 31. März 1914 in Untermais, Tirol, Österreich-Ungarn) war ein deutscher Dichter, Schriftsteller und Übersetzer. Besondere Bekanntheit erreichte seine komische Lyrik, die jedoch nur einen Teil seines Werkes ausmacht.Christian Morgenstern wurde 1871 in der Theresienstraße 12 in MÃŧnchen im Stadtteil Schwabing unweit der Universität geboren.[1] Seine Mutter war Charlotte Morgenstern, geborene Schertel, sein Vater Carl Ernst Morgenstern, Sohn des Malers Christian Morgenstern. Wie der berÃŧhmte Großvater, von dem Morgenstern seinen Vornamen erhielt, waren auch der Vater und der Vater der Mutter Landschaftsmaler. Die Namen Otto und Josef gehen auf weitere Verwandte zurÃŧck, Wolfgang auf die Verehrung der Mutter fÃŧr Wolfgang Amadeus Mozart.

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