In «Farm der Tiere» nahm George Orwell, der Vater Courage der modernen britischen Literatur, eine der größten real existierenden Sauereien des 20. Jahrhunderts auf die Mistschippe – die Pervertierung der Idee von Gleichheit und Brüderlichkeit in brutalem Gesinnungsterror. Sein Buch, 1945 erschienen und bis heute Pflichtlektüre für jeden politisch denkenden Menschen, schildert anschaulich, dass kein noch so hehres Wunschbild davor gefeit ist, von skrupellosen Demagogen in sein Gegenteil verkehrt zu werden. Und die Moral von der Geschicht‘? – Die Revolution frisst ihre Küken.
Die Neuausgabe enthält Orwells Essay «The Freedom of the Press», einst als Vorwort zu «Animal Farm» verfasst – ein grandioses Plädoyer für intellektuelle Redlichkeit.
George Orwell wurde 1903 in Motihari/ Bengalen als Sohn eines britischen Kolonialbeamten geboren. Er besuchte Privatschulen in England, diente in der burmesischen Imperial Police, arbeitete als Lehrer und Buchhandelsgehilfe, machte als Vagabund in Südengland und Paris Erfahrungen, kämpfte auf republikanischer Seite im Spanischen Bürgerkrieg und arbeitete als freier Schriftsteller und Journalist. Neben seinen Welterfolgen »Farm der Tiere« und »1984« ist er durch zahllose politische wie literarische Essays bekannt geworden. Er starb 1950 in London.
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin und debütierte im Jahr 2005 mit dem Familienroman »Vienna«. Es folgten Romane und Erzählungen, die vielfach ausgezeichnet und übersetzt wurden. Zu den Preisen zählen u.a.: Heinrich-Böll-Preis, Friedrich-Hölderlin-Preis, Jonathan-Swift-Preis, Österreichischer Buchpreis, Mainzer Stadtschreiber-Preis und das Villa-Massimo-Stipendium in Rom. Eva Menasse betätigt sich zunehmend auch als Essayistin und erhielt dafür 2019 den Ludwig-Börne-Preis. Seit 2022 ist sie Sprecherin des PEN Berlin. Sie lebt in Berlin.