Im Spannungsfeld zwischen Dialekt und Hochsprache in einem heterogenen, eng begrenzten Raum wird eine qualitative, traditionell dialektologische Analyse der sprachlichen Realität nicht gerecht; die vorliegende Studie liefert daher eine quantitative Beschreibung darüber, welcher Grad an Dialektalität bei Sprechern unterschiedlicher sozialer Herkunft anzutreffen ist. Ferner gibt sie Auskunft über innovative Tendenzen v.a. in Lautung und Morphologie. Messgrundlage bilden 84 ("weiche") Interviews. Es ergibt sich ein linguistisch beschreibbares Kontinuum "Romanesco-Standarditalienisch", welches als Indiz für kontaktbedingten (exogenen) Sprachwandel interpretiert werden kann, der eine – v.a. bei jüngeren Sprechern – standardnähere Varietät hervorbringt, welche nur noch wenige Dialektmerkmale bewahrt, und zwar unter den Voraussetzungen 1. der Sprechökonomie, 2. des Fehlens negativer Konnotationen, 3. der funktionellen Umgestaltung und 4. der "lexikalischen Bindung". Anhand synoptischer Diagramme werden die gemessenen Einzelwerte, sowohl innersprachlich als auch hinsichtlich der sozialen Stellung der Sprecher, zueinander in Bezug gesetzt und diskutiert.
Bestellhinweis: Der 2015er Reprint enthält nicht die Mikrofiche-Beilage.