Der vorliegende Band enthält Beiträge der Forschungsgruppe "Historische Moder nisierungsforschung". Diese Gruppe hat sich formal Anfang 1975 an der Freien Uni versität Berlin konstituiert, nachdem sie in ihrem Kern schon seit längerem eng kooperierte. Mitglieder der Gruppe sind derzeit jürgen Bergmann, jürgen Brock stedt, Hartmut Kaelble, Horst Matzerath, Hermann-jose[Rupieper, PeterSteinbach, Heinrich VolkmannI. Alle Mitglieder sind Sozialhistoriker, die teils am Arbeitsbe reich Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Zentralinstituts für sozialwissenschaft liche Forschung, teils am Fachbereich für politische Wissenschaften der FU arbeiten. Die Forschungsgruppe hat zwei Ziele: 1) Theorien, Modelle und Entwicklungskonzeptionen zu Modernisierung und sozialem Wandel sollen im Bereich der modernen Sozialgeschichte angewendet wer den und damit einen Beitrag zur Erforschung langfristiger Strukturwandlungen in der modernen Gesellschaft leisten. Die Forschungsgruppe sieht ihre Aufgabe nicht in der bloßen empirischen Überprüfung vorhandener Theorien noch hat sie den Ehr geiz, neue Modernisierungstheorien zu entwickeln. Sie sieht den Beitrag historischer Forschung vor allem darin, Widersprüchlichkeiten und Ungleichzeitigkeiten, soziale Risiken und Konflikte, Vorteile und Errungenschaften, Emanzipations- und Pla nungsprobleme des Modernisierungsprozesses zu untersuchen, um seinen Verlauf aus der intimeren Kenntnis historischer Zusammenhänge exakter analysieren zu können. Dabei geht sie von der Ansicht aus, daß historische Forschung präziser fra gen, umfassender erklären und produktiver forschen kann, wenn sie sich der Ausein andersetzung mit Theorien und Entwicklungsmodellen stellt und sie nach eingehen der Prüfung ihres Innovationsgrades, ihrer wissenschaftlichen und gesellschaftspoli tischen Zielsetzungen, ihrer historischen Trennschärfe und ihrer Anwendbarkeit benutzt, modifiziert oder begründet verwirft.