Eine Auswahl gruseliger Geschichten
Das rote Haus – Friedrich Gerstäcker
Das schwatzende Herz – Edgar Allan Poe
Das weiße Tier – Georg von der Gabelentz
Der Vampir – John William Polidori
Die Geschichte von dem Gespensterschiff – Wilhelm Hauff
Die Geschichte von der abgehauenen Hand – Wilhelm Hauff
Die Pflanzen des Dr. Cinderella – Gustav Meyrink
Die schöne Abigail – Paul Heyse
Die tote Schwadron – Don François de Nion
Eine Stimme aus dem Jenseits – Lothar Schmidt
Frühlingsnacht im Seziersaal – Arthur Schnitzler
Geschichte des Mädchens von Orlach – Justinus Kerner
Klabauterman – Alexander von Ungern-Sternberg
Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen – Brüder Grimm
Schuß in der Nacht – Jakob Julius David
Wer weiß! – Von Guy de Maupassant
Der Sandmann – E.T.A. Hoffmann
Der Spuk im Pfarrhaus zu Cleversulzbach – Eduard Mörike
Der Untergang der Carnatic – A. J. Mordtmann
Die Nacht in Brczwezmcisl – Heinrich Zschokke
Eine Gespenstergeschichte – Johann Wolfgang von Goethe
Pommersche Gespenster – Willibald Alexis
Mit fürchterlicher Wut wurde gestritten, bis meine Anhänger unterlagen, und ich an den Mast genagelt wurde. Aber auch die Empörer erlagen ihren Wunden, und bald war mein Schiff nur ein großes Grab. Auch mir brachen die Augen, mein Atem hielt an, und ich meinte zu sterben. Aber es war nur eine Erstarrung, die mich gefesselt hielt; in der nächsten Nacht, zur nämlichen Stunde, da wir den Derwisch in die See geworfen, erwachten ich und alle meine Genossen, das Leben war zurückgekehrt, aber wir konnten nichts tun und sprechen, als was wir in jener Nacht gesprochen und getan hatten. So segeln wir seit fünfzig Jahren, können nicht leben, nicht sterben; denn wie konnten wir das Land erreichen? Mit toller Freude segelten wir allemal mit vollen Segeln in den Sturm, weil wir hofften, endlich an einer Klippe zu zerschellen und das müde Haupt auf dem Grund des Meeres zur Ruhe zu legen. Es ist uns nicht gelungen. Jetzt aber werde ich sterben. Noch einmal meinen Dank, unbekannter Retter, wenn Schätze dich lohnen können, so nimm mein Schiff als Zeichen meiner Dankbarkeit ... [aus »Die Geschichte von dem Gespensterschiff«]
Null Papier Verlag
www.null-papier.de