Individualisierung und Integration: Neue Konfliktlinien und neuer Integrationsmodus?

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· Springer-Verlag
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Sondern es schon reicht, wenn man die eingeforderte Mobilitat der Erwerbstati gen berticksichtigt. Will man wirklich Sonntags Regionalismus und regionale Identitaten predigen und Werktags eine flexible und mobile Gesellschaft ein klagen? Oder ist es nur blanke Kosmetik und Symbolpolitik? Nun ist diese Gegentiberstellung sicherlich plakativ -und entspricht somit den Inhalten vieler Sonntags-und ErOffnungsreden. Wenn die Medizin jedoch nicht die einfache Rtickkehr zur verklarten Vergangenheit sein soll, so stellt sich die Frage, worin sie moglicherweise liegen konnte. Mochte man an den genannten Organisationsformen festhalten, so mtiBte man sagen, in der neu er fundenen Familie, in der neu erfundenen Nachbarschaft und in einem globali sierten Regionalismus. Das heiBt, nicht die alten liebgewonnenen Ideen dieser Institutionen konnten einen neuen Integrationsmodus darstellen, sondern ihre in die moderne Gesellschaft transformierten und eingepaBten Spiegelbilder -mit allen damit verbundenen Vor-und Nachteilen! Aber diese Argumentation setzt voraus, daB tiber den Ursprung des Ubels Einigkeit besteht: Individualisierung. Genau hiertiber laBt sich jedoch auch trefflich streiten. Wer sagt denn und welche Belege lassen sich dafiir anfiihren, daB Individualisierung der Beginn allen Ubels der gegenwartigen Gesellschaft ist? Sind nicht Individuen weiterhin soziale Wesen, eingebettet in soziale (Aus tausch- )Beziehungen und Interaktionsnetze? Der Wandel des Handlungsmodus yom "Nahelegen" zum "Wahlen" (SCHULZE 1992), der durch die Sattigung ma terieller Notwendigkeiten und gewachsene fmanzielle Spielraume ermoglicht wurde und weiten Teilen der Bevolkerung im Nachkriegsdeutschland einen mittelschichtsorientierten Lebensstil erlaubte, veranderten die sozialstrukturel len Rahmenbedingungen und die vorherrschenden Wahrnehmungsmuster (vgl. MULLER-SCHNEIDER 1996).

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