In diesem Moment kommt der Obdachlose ebenfalls um die Ecke und bemerkt leicht lallend: »Naaa, jetzt wisst iiihr auch mal, wies ist, ganz am Boden.«
Während sich Alex noch aufrappelt, schimpft er, ohne mich anzusehen: »Können Sie nicht aufpassen?!«
Ich bin viel zu geplättet von der skurrilen Situation, um überhaupt etwas zu sagen. Lediglich auf die Füße schiebe ich mich, um dem braunen Matsch zu entgehen. Statt sich den Schnee von der Kleidung zu klopfen, bückt sich Alex über das Gully und starrt fassungslos durch die Löcher. Er greift in die massiven Eisenstreben und zieht daran, doch im Gegensatz zu dem dampfenden Bereich in der Mitte, sind die Kanten von einer dicken Eisschicht bedeckt. Meistens verfügen diese Kanaldeckel lediglich über kleine kreisrunde Löcher, die um einen massiven mittleren Bereich angeordnet sind, dieses unglückliche Exemplar jedoch besitzt breite Eisenstreben, zwischen denen Aussparungen klaffen, die geradezu prädestiniert dafür sind, um diverse Wertgegenstände in den unergründlichen Tiefen darunter verschwinden zu lassen.
Den bekommt er im Leben nicht hoch!
»Das kann doch wohl nicht wahr sein! Warum ausgerechnet in den Gully?«, flucht Alex. Sein Keuchen setzt jede Menge Wasserdampf aus seinem Mund frei, der sich mit dem Dampf aus dem Abwasserkanal vermengt. Außerdem hat ihn der Schnee zwischenzeitlich mit einem leichten Flaum bedeckt. Ich lehne mich gegen die Hauswand, der einzige Halt, den ich in dieser unwirklichen Situation finden kann.
»Was ist? Jetzt helfen Sie mir doch wenigstens! Ich muss...« Er schaut flüchtig zu mir auf, um den Blick hastig wieder abzuwenden. »...meine Sachen unbedingt wiederbekommen«, ergänzt er den Satz, als wäre nichts gewesen.