Rebecca M.
Was habe ich erwartet? Ich hatte auf eine überaus romantische Liebesgeschichte über die beiden Protagonisten Ivy und Abe gehofft. Durch den Klappentext dachte ich, dass die beiden sich in vielen verschiedenen Lebenssituationen immer wieder treffen und es leider von den Umständen her nie passt, dass sie zusammen sein können. Zum Beispiel hätte einer von ihnen verheiratet sein können oder steht kurz vor einem Umzug; es hätte in der Familie jemand krank sein können, um den man sich erstmal hätte kümmern müssen etc. Es hätte auf jeden Fall viele verschiedene Möglichkeiten gegeben, wie man diese Story hätte gestalten können. Und das erwartet Highlight wäre für mich gewesen, dass Ivy und Abe es nach einem langen und schwierigen Weg geschafft hätten, sich wieder zu finden und irgendwann der perfekte Zeitpunkt gekommen ist, damit sie eine glückliche Beziehung führen können. Der Klappentext hatte auf mich äußerst anziehend gewirkt und das hatte ich inhaltlich daraus interpretiert. Leider ist es so absolut nicht gekommen. ACHTUNG! – SPOILER INBEGRIFFEN! Was habe ich bekommen? Die Geschichte startet mit Ivy und Abe im Rentneralter in einem Supermarkt. So kommt es, dass die beiden sich unterhalten und ein weniger über ihr vergangenes Leben erzählen. Die Anziehung zwischen beiden ist immer noch so groß, dass sie nach einiger Zeit beschließen zu heiraten. Nach ca. einem Jahr glücklicher Ehe stirbt Abe an einem Herzinfarkt und Ivy bleibt allein zurück. Schonmal definitiv nicht der Anfang den ich erwartet hatte. Am Anfang dachte ich noch, dass die Geschichte einfach von hinten aufgerollt wird und sich die beiden an ihre gemeinsamen Erlebnisse etc. erinnern und die Geschichte bis zurück in ihre Kindheit geht, wo sie sich kennengelernt haben. Weiter ging es elf Jahre früher. Ivy und Abe treffen sich in einem Park, lernen sich kennen, fangen an zu daten und verbringen viel Zeit miteinander. Ivy ist zu dem Zeitpunkt schon Witwe, Abe allerdings noch mit seiner Frau verheiratet, auch wenn sie getrennt sind. Als die beiden gegenseitig die jeweils andere Familie bzw. die Kinder kennenlernen, wird deutlich, dass diese überhaupt nicht mit der Beziehung einverstanden sind und da Ivy auch zu starker Eifersucht neigt, beschließen die beiden, sich wieder zu trennen. Es war wohl der falsche Zeitpunkt. Wenn die Geschichte rückwärts aufgerollt wird, wieso kannten sie sich elf Jahre früher noch nicht? Ziemlich lange hat es gedauert, bis ich herausgefunden habe, dass es sich nicht um eine zusammenhängende Geschichte handelt, sondern um ganz viele kürzere und längere Kurzgeschichten über Ivy und Abe, die sich in anderen Welten abspielten – Parallelwelten! Diese Parallelwelten sollten aufzeigen, was in einer anderen Realität hätte passieren können und wie Ivy’s und Abe’s Leben hätte ablaufen können. Fazit Ich muss gestehen, dieses Buch hat mir überhaupt nicht gefallen und es hat mir absolut keinen Spaß gemacht, es zu lesen. Es hat keine Kapitel, was mich übel genervt hat, sondern immer nur diese Zeitabschnitte und in denen hat man teilweise auch noch Zeitsprünge in die Realitätenvergangenheit – da war irgendwann einfach nur noch Chaos und Verwirrung. Dass es sich bei den verschiedenen Geschichten um andere Realitäten, oder Parallelwelten, handelt, ist leider erst so wirklich ab der Hälfte des Buches deutlich geworden durch einen „Kapiteleinleitungstext“ der unter der betreffenden Jahreszahl mit angegeben war. Das Interview mit der Autorin am Ende des Buches gibt nochmal ein bisschen mehr Aufschluss, warum sie das so geschrieben hat – allerdings war es da bei mir wirklich schon zu spät. Die Idee das Buch so zu gestalten finde ich an sich gar nicht mal schlecht, nur es hätte meiner Meinung nach irgendwo deutlich werden müssen und nicht erst nachdem man schon die Hälfte des Buches gelesen hat und ziemlich verwirrt ist.