Aktuell besteht Konsens, dass der Gegenstandsbereich der Trainingswissenschaft mittels dreier großer Themenfelder konstituiert wird. Es sind dies die Bereiche der sportlichen Leistung und der Leistungsfähigkeit, des Wettkampfs sowie des sportlichen Trainings. Entscheidend in dieser Konzeptualisierung ist, dass es sich nicht um unabhängige Lehr- und Forschungsbereiche der Trainingswissenschaft handelt, sondern alle drei durch mehrfache Interdependenzen verbunden sind und so einzelne Fragestellungen, aber auch Erkenntnisse sich gegenseitig beeinflussen. So stellen beispielsweise Leistungsstrukturanalysen und -modelle den Ausgangspunkt für eine Priorisierung und Hierarchisierung von Trainingszielen und -inhalten dar, ebenso geben Wettkampfanforderungen in Form von Belastungsprofilen Hinweise, wie sportliches Training zu planen und zu steuern istIn Band 2 der Buchreihe Angewandte Trainingsforschung ordnet sich Herr Jan Heckel in diesen wechselseitigen Zusammenhang der Gegenstandskomponenten der Trainingswissenschaft ein, indem er Anforderungen von Basketballspielen eines renommierten internationalen Turniers, welche über gelaufene Strecken, Laufgeschwindigkeiten, Sprünge usw. operationalisiert werden, analysiert und sie in Überlegungen zu einem positionsspezifischen Training transformiert. Mit diesem Ansatz setzt der Verfasser eine durchaus große Tradition der Leistungsstrukturanalysen von Sportspielen fort, beschreitet aber in zweierlei Hinsicht Neuland: Einerseits fokussiert Jan Heckel die Individualisierungsdebatte von Trainingskonzepten, andererseits verlässt er bewusst den Bereich des Hochleistungstrainings und wendet sich dem Anschlusstraining (Nachwuchsleistungssport) zu.