S. L.
Anne Barns schafft es immer wieder, mich für die Nordsee zu begeistern. Dieses Mal geht es gleich auf zwei Inseln, Norderney und Juist. Ich muss sagen, der Beginn des Buches hat mich nicht so sehr gefesselt, da er doch etwas traurig war. Erst als Marie sich auf die Suche nach der fremden Frau macht, da hat es mich gepackt. Mir hat die familiäre Harmonie zwischen Marie, ihrer Mama und ihrer Oma sehr gefallen. Am meisten hat mich gefreut, dass man auf viele alte Bekannte aus den vorherigen Büchern trifft. Durch sie werden einige Geheimnisse um Maries Familie gelüftet. Wenn man die Bücher gelesen hat, dann kennt man ein paar mehr Hintergrundinformationen, die dem Leser, der nur dieses Buch liest, leider verwehrt bleiben. Jedoch kann man das Buch natürlich unabhängig von den anderen lesen. Aber mir hat es umso mehr Spaß gemacht, weil ich diese Hintergründe schon kenne! Die Autorin schafft es immer wieder, sehr fesselnd zu schreiben und ich bin durch die Geschichte regelrecht geflogen. Die Rezepte am Ende sind wieder Hammer und ich werde einige ausprobieren. Wer kann, soll sich doch die Bücher der Autorin besorgen! Ihr werdet es nicht bereuen und jetzt haben wir bestimmt so einige Zeit zu überbrücken, die wir zum lesen nutzen können.
Gudrun W
Das Cover lässt einem ja schon vom ersten Anblick an das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Farbgebung und das ganze Drumherum sind stimmig und machen neugierig auf den Inhalt. Der Schreibstil ist super eingängig und durch die Ich-Perspektive werden die eingefangenen Emotionen nur umso deutlicher und authentischer. Die Emotionen sind in diesem Buch äußerst vielfältig und jede für sich wunderbar greifbar und nachvollziehbar. Hier werden Trauer und Heiterkeit, die durchaus nebeneinander Platz haben, wie beispielsweise auch Frust, Rache, Ärger, Wut, Verantwortung, Freundschaft, Liebe, Spannung und noch vieles weitere mehr hervorragend, nicht nur erläutert, sondern durch die jeweilige Stilrichtung greifbar dargestellt. Die unterschiedlichsten Charaktere, die hier mitwirken, werden jeder mit Intensität und Authentizität mit den jeweiligen Ecken und Kanten vorgestellt. Nicht zu vergessen ist das Lokalkolorit, das mich, wenn wir wieder "auf Achse" gehen dürfen, an Ort und Stelle lotsen wird. Das Buch hat mir von Anfang bis Ende wundervolle Leseunterhaltung geschenkt und wieder mal gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt ist. Die Rezepte, die zum Schluss vorliegen, machen Lust auf´s nachmachen und schaffen noch einen intensiveren Bezug zum Buch generell. Mein Fazit: gute Mischung, die neugierig macht
claudi-1963 Stückner
"Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie." (Friedrich Nietzsche/Buchauszug) Völlig überraschend und unerwartet verstirbt Marie und Lenas Vater in Hooksiel. Viel zu lange hatten die beiden keinen Kontakt mehr zu ihm, besonders wegen seiner neuen Frau Ilonka. Umso erstaunter sind sie, als sie die Einladung zur Seebestattung bekommen. Die hochschwanger Lena darf nicht und Marie möchte am liebsten ebenfalls nicht hingehen. Jedoch gemeinsam mit ihrer Mutter und Oma reist sie dann doch nach Hooksiel. Dort entdecken sie bei der Seebestattung eine unbekannte Frau, die für Marie eine Tasche übergibt. Alle Spuren zu der Frau scheinen auf die Insel Norderney zu führen. Deshalb beschließen sie gemeinsam, weiter auf die Nordseeinsel zu reisen. Derweil kehren bei Marie wieder die alten Kindheitserinnerungen zurück. Bei Kirschstreusel, Kirschröster und Milchreis lernt sie ihren Vater noch mal von einer ganz anderen, neuen Seite kennen. --- Meine Meinung: Das bunte Cover wie ich es seither von der Autorin kenne, passt hier wieder sehr gut zur Geschichte. Der Schreibstil ist locker, flüssig, ernsthaft, humorvolle und wieder einmal gespickt mit wunderschönen Zitaten und Lebensweisheiten. Am Ende des Buchs befinden sich ebenso wie in all ihren Büchern, einige der Rezepte die in der Geschichte auftauchen. Maries Leben und Liebe läuft in allen Belangen gerade nicht so, wie sie es sich wünscht. Im Job als Drogistin ist sie nicht gerade glücklich und ihre Liebe zu Marc scheint auch etwas abgekühlt zu sein. Darum ist die Seebestattung ihres Vaters nicht nur eine Pflicht, sondern es ist vor allem die Suche nach der Vergangenheit und einer neuen Zukunft für sich. Der neue Sommerroman wartet wieder einmal mit viel Wärme, Harmonie, idyllischer Lokalkolorit durch die Nordsee mit Hooksiel, den Inseln Norderney und Juist auf. Man spürt sofort wieder das Faible für diese Region, das es der Autorin angetan hat. Ihre Liebe zur Nordsee und den Inseln fließt dabei so phänomenal in die Geschichte mit ein, sodass ich sofort ein Urlaubsfeeling hatte. In ihren Büchern tauchen meist Standorte und Örtlichkeiten auf, die man sogar danach real besuchen kann. Wie z. B. hier die Kaffeerösterei "Bittersüß" auf Norderney, die in dieser Geschichte auftaucht. Genauso werden die Rezepte im Anhang von der Autorin unter die Lupe genommen und getestet, bevor sie in ihre Geschichte einfließen dürfen. Deshalb bekommt man meist bei ihren Büchern nicht nur Lust auf Urlaub, sondern ebenso Hunger auf die leckeren Köstlichkeiten. Zudem freute ich mich auf ein Wiedersehen mit einigen Bekannten aus vorherigen Büchern. Überzeugen konnte mich vor allem etwas zwiegespaltene und verunsicherte Marie die jedoch eine ganz warmherzige Art an sich hat. Besonders jetzt in der Corona-Krise wo wir alle so am Boden sind, konnte mich dieses Buch noch mehr begeistern und in eine wunderschöne, normale Urlaubszeit katapultieren. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.