Yvonne von lesehungrig
4,5 Sterne Wichtig ist, dich so zu sehen, wie du wirklich bist. Dies ist mein erstes Buch von Kelly Moran und ich habe Feuer gefangen. Es gibt Tage im Leben, die fallen besser aus. So auch der Tag der Cam eiskalt erwischt und ihre Schwester auf eine verrückte Idee bringt. Und so findet sich Cam mit Troy, dem Freund ihres Bruders in den Bergen Colorados wieder und spielt mit ihm ihrer Familie eine Beziehung vor, die es nicht gibt. Die Umsetzung: Moran bietet mir vielfältige Charaktere, von denen es mir Cam am schwersten macht, wohingegen Troy der Sonnenschein im Buch ist. Gleich neben Cams Nichte Emily, in die ich mich total verliebe. Troy und Cam kämpfen mit Zweifeln, zwar mit unterschiedlichen, aber diese sind bei beiden dämonisch und erdrücken ihr Selbstwertgefühl. Zudem ist Cams Familie streckenweise unsensibel und gemein und ich hätte sie gerne geschüttelt. Doch zum Glück gibt es Troy. Ein Mann, der ein imaginäres Supermankostüm trägt. Zumindest verhält er sich so. Er bringt sie dazu über ihre Schatten zuspringen und kitzelt Seiten aus ihr heraus, die sie selbst noch nie gesehen hat. Bisweilen frage ich mich, wer hier wen rettet. Liebevoll ausgearbeitet: An manchen Stellen befürchte ich, dass die Balance zwischen den Figuren kippt, aber Moran bekommt rechtzeitig die Kurve. Die beiden sind toll miteinander, egal ob sie gemeinsam lachen, sich streiten oder lieben, bei allem flirrt die Luft um mich herum. Und dann ist da die Szene am Ende des Buchs. Sie erinnert mich an eine meiner Lieblingsszenen aus „Während du schliefst“ und ich zerfließe wie ein Eiswürfel vor einem brennenden Kamin. Jedes neue Kapitel startet mit einer Weisheit von Camryn, die mir oft ein Schmunzeln auf die Lippen zaubert. Am Ende erwarten mich einige Rezept. Was für mich gewöhnungsbedürftig ist: Zu Beginn liest es sich etwas sperrig, denn für mich stecken zu viele Vergleiche in den Zeilen, die den Lesefluss stoppen. Morans Gedanken sind ausufernd, aber es dauert nicht lange und ich komme rasch in die Geschichte hinein und muss bald lachen. Immer wieder und das liebe ich sehr. Mein Fazit: „Kissing in the Rain“ unterhält mich durchgehend gut, lässt mich Lachen und komplett den Alltag vergessen. Obwohl ich einige Seiten brauche, um mich an Morans Schreibstil zu gewöhnen, verliebe ich mich in ihre Story und sie lässt mich mit einem glücklichen Lächeln und warmen Gefühl im Bauch zurück. So müssen Liebesromane sein: Ihre Leser in die Seiten locken, sie mit sich ziehen, ein Kribbelfeuerwerk in ihrem Bauch entzünden und mit Emotionen überfluten. Von mir erhält das Buch 4,5 romantische Sterne von 5 und eine unbedingte und absolute Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.
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