Wenn Menschen scheinbar aus dem Nichts ausflippen, steckt manchmal ganz schรถn viel dahinter. Bei Ines Geiger etwa, die aus Frust auf ihren Arbeitsalltag nur noch positive Asylbescheide ausstellt. Bei Heide, die mit ihrem kleinen Sohn den Kindergarten besetzt, weil die รffnungszeiten fรผr eine Alleinerzieherin ein Witz sind. Oder bei ihrer Exfrau, der Astronautin Katalin, die angesichts einer sturen KI in ihrer winzigen Kabine auf der Raumstation ISS rabiat wird, wรคhrend die Aktivistin Milka aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen in der Lebensmittelindustrie im Supermarkt mit Tomaten um sich wirft. Sie alle wollen etwas verรคndern, fรผr sich persรถnlich oder im Groรen. Ihnen allen wurden Steine in den Weg gelegt, die manchmal nur mit Gebrรผll aus dem Weg gesprengt werden kรถnnen. Ursula Knoll zeigt in ihrem Debรผtroman eindrucksvoll, wie wir mit der Erde, dem ewig ungerechten Geschlechterverhรคltnis und schlieรlich mit uns selbst umgehen.