Krieg und Frieden: Ausgabe 3

· Null Papier Verlag
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Zwischen 1863 und 1869 schuf Leo Tolstoi dieses Werk, das in seiner erzählerischen Breite auf bis dahin unerreicht kunstfertige Weise einen Historien-, Familien- und Bildungsroman vereinte.

Hintergrund ist der Krieg zwischen Russland und Frankreich.

Der mit über 200 Figuren überreich bevölkerte Roman schildert die Schicksale dreier Familien über mehrere Generationen hinweg.

Tolstoi spring kunstvoll zwischen familiären, privaten Szenen und der Schilderung von Schlachten und kriegerischen Manövergesprächen hin und her und bietet so ein einen einmaligen Einblick in die russisch-aristokratische Seelenlage der damaligen Zeit. Das Buch ist psychologischer Spiegel und kulturphilosophisches Brennglas in einem.

Der geschickte Aufbau des Buches und die sprachlich bis ins Letzte ausgefeilte Intensität ließen Tolstois Werk schnell zu einem Klassiker von Weltrang werden.

»O Himmel, welch heftiger Überfall!« erwiderte der Fürst, ohne durch diesen Empfang in Aufregung zu geraten. Der Fürst trug die goldgestickte Uniform des Hofes mit Ordenssternen, seidene Strümpfe und Schnallenschuhe. Sein Gesicht zeigte beständig ein liebenswürdiges Lächeln. Er sprach Französisch, jenes gewählte Französisch, in dem unsere Großväter nicht nur sprachen, sondern auch dachten, und in dem gemessenen, herablassenden Ton eines einflußreichen Würdenträgers, der am Hofe alt geworden ist. Er näherte sich Anna Pawlowna, küßte ihr die Hand, indem er sein kahles, parfümiertes Haupt neigte, und ließ sich dann bequem auf einem Sofa nieder.
»Vor allem, verehrte Freundin, beruhigen Sie mich über den Zustand Ihrer Gesundheit«, fuhr er in galantem Tone fort, der aber nicht frei von Spott war.


Null Papier Verlag
www.null-papier.de

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About the author

Leo Nikolajewitsch Tolstoi wird am 9. September 1828 in Jasnaja Poljana in eine russische Adelsfamilie hineingeboren. Weil er früh seine Eltern verliert, wird er von einer Tante erzogen. Zwischen 1844 und 1847 besucht er die Universität von Kasan, doch das Studium der Orientalistik und Rechtswissenschaft bricht er ohne Examen ab. Auch den ursprünglichen Plan, in den diplomatischen Dienst einzutreten, verwirft er.
Seine Arbeit wird zunehmend von ethischen und religiösen Themen bestimmt. Unter diesen Vorzeichen entstehen auch seine großen Romane Krieg und Frieden (1868/69) und Anna Karenina (1875-1877).
»Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich; aber jede unglückliche Familie ist auf ihre besondere Art unglücklich.« Dieser erste Satz des Romans wird auch als »Anna-Karenina-Prinzip« bezeichnet, und hat ebenso wie andere Teile des Inhalts mehr als 130 Jahre nach seinem Erscheinen nicht an Gültigkeit verloren. »Anna Karenina« gilt mit Recht als ein Klassiker der Weltliteratur.

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