ÂģLogica come scienza storicaÂĢ, das 1950 erschienene Hauptwerk Galvano Della Volpes, das fÃŧr eine ganze Generation von italienischen Philosophen schulbildend war, gehÃļrt zu den wichtigsten Werken des europäischen Marxismus der Nachkriegszeit. Della Volpe hat nach 1945 wie kein anderer auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass der Marxismus seinen eigenen theoretisch-wissenschaftlichen Status klären mÃŧsse. In seinem Werk stÃŧtzt er sich noch vor allen anderen europäischen Marxisten fundamental auf die damals beinahe unbekannten Marx'schen FrÃŧhschriften. Der seinem Ansatz inhärente Anti-Stalinismus, sein gleichzeitiger Anti-Historismus und sein Kampf gegen die ÂģHegeleiÂĢ in der marxistischen Theoriebildung begrÃŧnden seine solitäre Stellung in der philosophischen Landschaft Italiens. FÃŧr Della Volpe ist die Entwicklung von Logik und Erkenntnistheorie kein abstrakter (ideeller) Prozess, sondern nur aus dem Kontext historisch-gesellschaftlicher Logiken und Prozesse verständlich zu machen. Das Ergebnis ist ein umfassender und ganzheitlicher Theorieentwurf, der dem fragmentierten und begrenzten Universum der sog. Âģlogischen WissenschaftÂĢ, wie sie in der zeitgenÃļssischen philosophischen Debatte Gestalt angenommen hat, markant entgegensteht. Della Volpe postuliert die Notwendigkeit eines Neuverständnisses der Kategorien und eine Diskussion Ãŧber die zeitgenÃļssische Logik jenseits eines bloà sprachlichen (und daher rein syntaktischen) Kontextes. Es ist Della Volpe, der nach 1945 mit groÃer Entschlossenheit die Frage stellt: Welchem Zweck dient denn die Dialektik eigentlich?