Erstmals wird in detaillierten linguistischen Diskursanalysen erklรคrt, wie die Nutzung der L1 fรผr fachliches Verstehen fรถrderlich werden kann.
So kommt das linguistische Teilprojekt des BMBF-Verbunds MuM-Multi zu dem Ergebnis: Mehrsprachiges Handeln mit dem Zweck, fachliches Verstehen zu verbessern und Wissen zu differenzieren, ist mรถglich und lohnenswert - auch noch in der Sekundarstufe I und fรผr die dritte Generation von SchรผlerInnen mit Migrationshintergrund, also fรผr Bildungsinlรคnder, mit der Familiensprache Tรผrkisch neben Deutsch. Die kognitive Wirksamkeit entfaltet sich allerdings nur bei der Herstellung und Wahrung bestimmter Konstellationen mehrsprachigen Handelns im Diskurs und bei kenntnisbasierter Akzeptanz durch die Lehrenden und die Lernenden.
In Fallanalysen werden sechs mehrsprachige Unterrichtsstile der mathematischen FรถrderlehrerInnen als Typen des Multilingualen Languaging rekonstruiert und verstehensanalytisch bewertet. Komplementรคr erweisen sich die schรผlereigenen Verfahren im Umgang mit Mehrsprachigkeit als differenziert wissensabhรคngig und so noch in freier Gruppenarbeit wirksam.
Germanistische Linguistik an der Universitรคt Hamburg; Koordinatorin in FiSS I und FiSS II; Projektleitungen in FiSS: 'Mรผndliche Wissensprozessierung und -konnektierung (MรผWi)'; Verbundvorhaben: 'Bildungssprachliche Kompetenzen (BiSpra): Anforderungen, Sprachverarbeitung und Diagnostik', Leitung des Teilprojekts Linguistik.