Als AngehÃķriger der franzÃķsischen Kriegsmarine lernte Julien Viaud Weltmeere und Kontinente kennen, als Pierre Loti formte er aus seinen Erlebnissen eine FÞlle von Romanen und Reiseberichten, die den Leser nach Konstantinopel, PalÃĪstina, Marokko und bis nach Japan und China fÞhren. In seinem frÞhen Roman Mein Bruder Yves (1883) geht es um ferne LÃĪnder nur am Rande; im Zentrum steht das Leben auf dem Schiff und die besondere Beziehung zwischen dem Ich-ErzÃĪhler und Yves Kermadec, dem Âŧgeschicktesten, seetÞchtigsten MannÂŦ an Bord, der jedoch an Land dem Teufel Alkohol nicht entrinnen kann. Seine SchÃķnheit â er ist ÂŧgroÃ, schlank wie eine Antike, mit muskulÃķsen Armen, dem Hals und den Schultern eines AthletenÂŦ â fasziniert den ErzÃĪhler. Er sieht es als seine Aufgabe an, Yves vor seiner eigenen ZÞgellosigkeit zu schÞtzen, hat dies auch Yves' Mutter versprochen. Der autobiografische Hintergrund des Romans ist besonders deutlich. Die beiden fast gleichaltrigen, aber vom Temperament und von der sozialen Stellung her ungleichen MÃĪnner verband eine lebenslange Freundschaft, von der diverse Notate, Briefe und Fotos Zeugnis ablegen; der auch zeichnerisch begabte Pierre Loti imaginierte seinen ÂŧBruderÂŦ dabei auch als nackten keltischen Heroen in mythischer Landschaft.
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