Viruserkrankungen von Mensch und Tier, wie etwa Influenza, Masern, Aids oder Maul- und Klauenseuche, sind in der รffentlichkeit bekannt und neue Forschungsergebnisse und Therapievorschlรคge zu diesen Krankheiten werden durch die Medien verbreitet und diskutiert. Die molekularen - chanismen der Virus โ Wirtsinteraktion werden intensiv untersucht. Viel weniger ist รผber Viruserkrankungen der Pflanzen bekannt, die aber gleichwohl von groรer Bedeutung sind, weil sie jรคhrlich weltweit betrรคc- liche wirtschaftliche Schรคden an Kulturpflanzen hervorrufen. Das erste - rus, das als filtrierbares, infektiรถses Agens entdeckt wurde, war das Tabak Mosaik Virus. Wir wissen heute, dass alle hรถheren Pflanzen von Viren - fallen werden kรถnnen. Die Symptome und die Schwere der Erkrankung sind recht unterschiedlich. Sie reichen von harmlosen oder erwรผnschten Verfรคrbungen der Blรคtter und Blรผten bis zu einem fast vollstรคndigen - sterben der Pflanzen und damit dem Verlust der Ernte. Nach Einfรผhrung biochemischer, vor allem aber molekulargenetischer Methoden in die Pflanzenvirologie hat sich diese von einer beschreibenden zu einer kausal forschenden Wissenschaft entwickelt. Heute bestimmen drei Schwerpunkte die Arbeit der Pflanzenvirologen: 1. Analyse der Str- tur des Virions und seines Genoms und damit verbunden die Verfeinerung der Diagnose und der Taxonomie, 2. Untersuchung von Replikation und Morphogenese der Viren und ihrer Ausbreitung im Wirt sowie der We- selwirkungen zwischen Wirt und Virus und 3. Bekรคmpfung von Vir- krankheiten durch epidemiologische Maรnahmen, Resistenzzรผchtung und Entwicklung resistenter, transgener Pflanzen. Tierische und pflanzliche Viren รคhneln sich in wesentlichen Eigensch- ten.