Rebecca M.
Rezension: „Never let me down“ von Sarina Bowen Da ich bereits einige andere Bücher von Sarina Bowen gelesen habe, konnte ich mich direkt wieder diesem wundervollen Schreibstil hingeben. Flüssig und sehr angenehm, locker und leicht, wird „Never let me down“ durchgehend aus Rachels Sichtweise in der ersten Person erzählt. Vom Lesegefühl her war die Geschichte genau so wie die „Ivy Years“-Reihe. Generell versprühten die Worte eine gewisse Harmonie, die sich jeweils an die einzelnen Handlungen vom Tempo her angepasst hat. So positiv das jetzt aber erstmal klingt, gibt es einige Aspekte der Handlung, die mir nicht gefallen haben, weshalb dieses Buch der Autorin für mich leider auch kein Highlight werden kann. Mit den Charakteren bin ich nicht vollständig warm geworden, denn gefühlt zeigt keiner von ihnen eine große Entwicklung im Fortlauf der Geschichte, was auch dafür sorgte, dass sie auf mich sehr flach wirkten und jeglicher Tiefgang fehlte. Viel mehr als die oben angeführten Charakterbeschreibungen gibt es schlichtweg einfach nicht über sie zu sagen. Rachel bleibt so still, wie sie eben ist und fordert keine Antworten auf all ihre Fragen ein. Freddy bleibt stur und erzählt von sich aus nichts groß. Rachels bester Freund Haze war in meinen Augen einfach ein Charakter für die Tonne – absolut verständnislos, übergriffig und unsympathisch. Jake – Jake war wundervoll. Aber bei ihm und Rachel hatte ich das Problem, dass irgendwie in meinen Augen keine intensiveren Gefühle als Freundschaft aufgekommen sind, auch wenn die Handlung uns etwas anderes weismachen wollte. Das Verhalten der Mutter vor ihrem Tod in Bezug auf Freddy war einfach nur merkwürdig und für die entstandene Situation konnte ich gar kein Verständnis aufbringen, denn in meinen Augen war sie einfach selbst daran schuld. Und das war bisher nur der Teil, der mich an den Charakteren gestört hat. Die Handlung selbst war teilweise einfach zu glatt, sodass einige der gegebenen Tatsachen und Entwicklungen viel zu unrealistisch wirkten. Abgesehen mal davon gab es einige größere Zeitsprünge in der Handlungsfolge, die vollkommen grundlos waren, genauso wie einige Handlungsstränge zwar angefangen, aber nicht weiter oder zu Ende ausgeführt wurden. Das einzige, was mir wirklich sehr positiv ins Auge gestochen ist, ist die Thematik der sich entwickelnden Vater-Tochter-Beziehung. Es gibt nicht viele Bücher dieser Art und so war das mal etwas anderes als die Dramen, die man sonst in New oder Young Adult Büchern findet. Fazit „Never let me down“ ist eine schöne neue New Adult Geschichte von Sarina Bowen, die ein paar Schwächen vorzuweisen hat, aber auch mit ein paar kleineren Überraschungen aufwarten kann. Das Buch konnte mich nicht vollends überzeugen, war für ein paar nette Stunden aber sehr angenehm zu lesen. Letztendlich bin ich von der Autorin wesentlich besseres gewohnt und bleibe so ein bisschen enttäuscht zurück.
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Akantha
“Never let me down” ist der neuste Titel von Sarina Bowen aus dem LYX Verlag. Es handelt sich um einen Einzelband, der weder Prequel noch Spin-Off ist, also vollständig unabhängig gelesen werden kann. Im Zentrum der Erzählung steht Rachel Kress, deren Mutter gerade verstorben ist. Dadurch trifft sie mit 17 Jahren zum ersten Mal auf ihren Vater, einen berühmten Rockstar. Ihr offenbart sich ein ganz neues Leben, was durch den Start an ihrer Traumschule in Claiborne perfekt erscheint. Dort trifft sie auf Jake und verliebt sich in ihn. Sie merkt allerdings, wie schwer es ihr fällt, sich auf all das Neue einzulassen, solange noch Fragen aus der Vergangenheit unbeantwortet sind. Die Farbgebung des Covers gefällt mir gut, auch wenn sie etwas gegensätzlich ist. Das Orange ist warm und freundlich und erschafft durch das Blatt ein herbstliches, sonniges Bild. Das Lila ist kühler und fühlt sich wie Winter an. Zusammen mit dem rosafarbenen Blatt entsteht dann allerdings eine Schnittmenge in einem schönen sanften Rot, die auf einmal alles harmonisch wirken lässt. Passend zum musikalischen Thema, sind immer mehrere Kapitel unter einem Musikbegriff zusammengefasst. Es startet beispielsweise mit der „Ouvertüre“. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es zum einen ein Leitmotiv des ganzen Buches aufgreift, zum anderen aber auch jeder Abschnitt einzeln inhaltlich zu seiner jeweiligen Überschrift passt. Mir gefällt es darüber hinaus sehr gut, dass es hier nicht nur um die Liebesgeschichte zwischen Rachel und Jake geht. Das Kennenlernen zwischen Rachel und ihrem Vater, das Aufbauen ihrer Beziehung, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese Art von Liebe geht im Genre häufig unter. In „Never let me down“ wird klar, wie wichtig das ist. Rachel ist ein sympathischer Charakter. Sie hat viel durchgemacht, schafft es aber, nach vorne zu sehen. Sie hat häufig Sorge, andere vor den Kopf zu stoßen und ist sehr rücksichtsvoll. Im Verlaufe des Buches findet Rachel zu mehr Selbstvertrauen und es ist faszinierend, sie dabei zu begleiten. Sarina Bowen hat auch ein paar wunderbare Nebencharakter erschaffen. Jake ist ein witziger und kluger Typ. Es gibt in dem Genre viel zu wenige Jungs bzw. Männer, die wirklich humorvoll sind und deshalb habe ich die Szenen mit ihm sehr genossen. Rachels Vater ist sehr facettenreich dargestellt. Er ist nicht der perfekte Muster-Vater, er hat keine Erfahrung damit und auch viel mit seinen eigenen Gefühlen zu kämpfen und die Vergangenheit zu bewältigen. Das lässt ihn für die Leser*innen menschlich und authentisch erscheinen. Das Buch ist vollständig aus Rachels Perspektive geschrieben. Ich war wirklich beeindruckt, wie gut ich ihre Gefühle spüren konnte. Sarina Bowen hat es geschafft, dass ich mit Rachel gemeinsam aufgeregt war, mir sogar ein bisschen schlecht war vor dem ersten Treffen mit ihrem Vater. Auch die Schilderungen vom Krankheitsverlauf ihrer Mutter haben mich sehr mitgenommen. Obwohl all das für mich glücklicherweise unbekannte Situationen sind, hat die Autorin mir die damit verbundenen Emotionen so nahegebracht, als wären es meine eigenen. Zum Ende nur so viel: Ich musste ein paar Tränen wegwischen. Wenn ich allerdings nochmal über alle inhaltlichen Aspekte reflektiere, bin ich nicht ganz zufrieden. Es gibt im Laufe der Erzählung viele Punkte, bei denen ich etwas verloren dastehe. Es sind keine klassischen, offenen Punkte, die nicht zu Ende geführt werden, sondern einfach Aspekte, die in der Geschichte sehr viel Erwähnung finden und dann zu nichts Wichtigem führen. Ich kann damit nur schwer etwas anfangen, wenn diese angedeuteten Ereignisse einfach ins Leere laufen. Zusammenfassend hat mir diese gefühlvolle Geschichte sehr gut gefallen, sodass ich trotz einiger inhaltlicher Mängel zu 4 von 5 Sternen komme. Der Schreibstil zieht die Leser*innen direkt in einen Strudel aus intensiven Emotionen, was mich darin bestärkt, mehr von Sarina Bowen lesen zu wollen.
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Sandra K
Rachel Kress steht kurz vor ihrem 18. Geburtstag, hat jedoch keinen Grund zur Freude. Nach schlimmer Krankheit ist gerade erst ihre Mutter verstorben, so dass sie bis zu ihrer Volljährigkeit nun im Kinderheim sitzt. Ihr Vater ist ihr nur von Magazinen und Interviews her bekannt, denn er ist der berühmte Rockstar Freddy Ricks. Bis zu diesem Moment hatte er nie Kontakt zu seiner leiblichen Tochter, schickte aber monatliche Schecks. Rachels derzeitiger Lichtblick ist das anstehende Schuljahr an der Clairborne Prep, einem College in Vermont, das auch ihre Mutter besucht hat. Außerdem hält ihr ihr bester Freund Haze den Rücken frei. Ab dem Moment, als Freddy Ricks im Jugendamt auftaucht und auch noch das Sorgerecht für Rachel einklagt, verändert sich für das vom Leben gebeutelte Mädchen so gut wie alles. Sie zieht in eine neue Stadt, hat plötzlich einen Vater, Geld zum Verprassen und dann bekommt sie auch noch einen Tutor namens Jake der neuen Schule an die Seite gestellt. Die nächsten Monate scheinen interessant zu werden. Der LYX Verlag hat mich mit diesem Buch wirklich überrascht! Sarina Bowen hat sich mit Rachel an einen ganz besondere Figur gewagt, denn bei dieser Hauptfigur handelt es sich nicht um einen 0815 Charakter. Rachel ist einerseits ein "braves Mädchen", musste jedoch einfach schon ungemein viel durchmachen. Sie vermisst ihre Mutter und hat kaum Bezug zu ihrem Vater. Jahrelang hat sie ihn durch Presseberichte "gestalkt", den richtigen Frederick kennt sie aber trotzdem nicht. Meiner Meinung nach hat die Autorin diese gespaltenen Gefühle gut eingefangen. In diesem Buch wird nicht mit Emotionen um sich geworfen, sondern eben ganz besonders die unterdrückten Gefühle betont. Auch die schwierige Situation zwischen Vater und Tochter, die sich ja eigentlich fremd sind, wurde toll beschrieben. Die zwei liegen sich nicht sofort in den Armen oder erzählen sich ihre Gedanken. Sie tänzeln jeweils um den anderen herum und sind dabei beide außerordentlich unsicher. So ein Verhalten empfand ich als wesentlich realistischer, als wenn sie nach kürzester Zeit schon eine innige Beziehung gehabt hätten. Die 17 Jahre ohne Kontakt können eben nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden.Dementsprechend zieht sich die Geschichte auch über etwas mehr als ein Jahr. Diesen Aspekt empfand ich jedoch nicht als störend, denn das "Näherkommen" braucht eben einfach seine Zeit.Einige mag auch störend, dass Freddy nicht den aktiven Part übernimmt und Rachel mit Informationen überschüttet. Aber auch diesen Aspekt empfand ich als realistisch, da er im Buch eher als Person dargestellt wird, die in den Tag hinein lebt und seine Kreativität auslebt - eben ein "Lebemann", der selbst ungern Verantwortung übernimmt. Aber auch er macht im Buch Fortschritte, was ich sehr positiv fand.Fredericks unbedarfte Art zeigt sich dann auch noch im Umgang mit seinen Eltern. Die angespannte Beziehung zu seinen Eltern passte, meiner Meinung nach, aber auch sehr gut zu seinem Charakter und war für mich eindeutig nachvollziehbar. Jake und die Liebesbeziehung zwischen ihm und Rachel werden eher nebensächlich behandelt. Vordergründig steht, meiner Meinung nach, eigentlich immer die neue Vater-Tochter-Beziehung. Jake kam mir fast zu perfekt vor, was aber im Großen und Ganzen nicht störend war. Die Beziehung ist eher von der "lieblichen" Sorte, was mir gut gefiel. Es passte irgendwie zur eher braveren Rachel. Intimere Szenen gibt es im Buch aber auch, keine Angst! Meiner Meinung nach hat sich die Autorin an ein schwieriges Thema gewagt und dabei richtig gut performt!
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