J.H.
Der erste Drittel war stark, ab da wurde das Buch anschließend zu einem klassischen Roman, den man in dem Genre kennt. Zum letzten Drittel hingegen wurde es abstrus, übertrieben, abgefahren, wundersam und komisch. Aufgrund des wirklich starken Beginns jedoch 2 Sterne. Danach gefiel mir der Roman aber gar nicht mehr. Anfangs stritten sich die Protagonisten sehr und waren wirklich gut gezeichnet. Man wusste immer, was die andere Person jetzt kontern oder gegenhandeln würde und freute sich schon sehr auf den Schlagabtausch. Als jedoch die beiden Parteien sich in die Arme fielen, hatte ich mir um ehrlich zu sein viel mehr Romantik und heimliche Dates gewünscht. Im letzten Drittel startete dann das Drama und ich hatte mich den mittleren Part über schon die ganze Zeit gefragt, was die beiden Autorinnen denn wohl anstellen würden als großen Act. Es wurde richtig kitschig und unsinnig. Vollkommen unrealistisch, unwahrscheinlich und an den Haaren herbeigezogen. Ward und Keeland waren leider gar nicht kreativ oder originell. Es war ein trauriges Ende, aber berührt hat es mich nicht. Es war eher so als ob sie mich in meine Jugend zurückversetzen wollten, in denen Romane im Trend waren, in denen es immer eine Art Dreiecksbeziehung gab. 2 Personen und plötzlich mischt sich eine Dritte ein und will alles zerstören. Beim Abschluss hätte ich mir erneut etwas romantisches gewünscht. Zum Schluss ist mir auch aufgefallen, dass ab der Mitte leider der Fokus vollkommen von der Nichte, die es zu betreuen galt, verschwand und dafür eben die 3. Person das volle Programm an sich riss. Empfehlenswert für alle, die lange, endlose Romane mögen.
Yvonne von lesehungrig
4,5 Sterne Liebe benötigt Mut und Vertrauen, alles andere ist ein fauler Kompromiss. Zur Handlung: Elodie kracht mit dem Auto des unterkühlten Hollis Lacroix zusammen. Zwischen den beiden brennt sofort die Luft. Nicht ahnend, dass Elodie einen Vorstellungstermin bei diesem Mann als Nanny hat, schenken sie sich nichts und ich amüsiere mich köstlich. Der Fortgang der Geschichte beschert mir eine geniale Unterhaltung. Was für Charaktere: Elodie Atlier will ihren prekären Nebenjob aufgeben und endlich einen richtigen ergattern. Sie hat mich sofort. Elodie ist selbstbewusst, halsstarrig, schlagfertig, frech, humorvoll, fürsorglich und herzensgut. Hollis LaCroix ist Fondsmanager und hat einen Vogel. Einen Palmkakadu. Ein pfiffiges Kerlchen mit einer zuckersüßen Marotte. Was muss ich über diesen Piepmatz lachen. Hollis ist obendrein für seine elf Jahre alte Nichte verantwortlich, für die er händeringend ein Kindermädchen sucht. Hailey ist ein wundervolles Mädchen, das in der Pubertät steckt. Sie bringt jede Menge Esprit in die Story und schenkt mir einige Lacher. In den Nebenrollen brillieren Bree, die Stiefschwester von Elodies Ex-Mann und Addison, die Geschäftspartnerin von Hollis. Die Entwicklung der Figuren ist eindrücklich und nachvollziehbar und die Dialoge sprühen vor Wortwitz, Charme und Lebendigkeit. Was dieses Buch ausmacht: Der Schreibstil ist spritzig, humorvoll, bildhaft und ich erliege augenblicklich Elodies Temperament und dem Schwung der Geschichte. Zwischen Hollis und Elodie explodiert ein wahres Sprühfunkengewitter und sie lassen es heftig in den Seiten prickeln. Ich erfahre alles aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Hollis und Elodie im Präteritum. Dazu gesellen sich gelungene kurze Rückblenden aus Hollis Vergangenheit. Die wenigen expliziten Szenen sind aufregend und sinnlich geschrieben. Das Autorenduo schenkt mir eine Lockerheit in den Seiten, die süchtig macht. Doch dann wird es schwer und tiefgründig und es folgen Momente, die mich Schlucken lassen. Die Geschichte berührt mich und es passiert so viel, ohne das irgendetwas dabei überladen wirkt. Und obwohl ein flottes Tempo in der Geschichte liegt, nimmt sie sich für alles wesentlich ausreichend Zeit. Für mich dürfte dieses Buch gerne verfilmt werden und es wäre augenblicklich einer meiner Lieblingsfilme. Was ich schade finde: Leider legt das Autorenduo nur wert darauf, das die Frau verhütet, was bei Hollis Lebenswandel nicht empfehlenswert ist. Gut, sie lassen es offen, ob er sonst Kondome benutzt, aber weil ich es nicht erfahre, bin ich mit dieser Lösung nicht zufrieden. Hier hätte mir ein kurzer klärender Satz ausgereicht. Mein Fazit: „Park Avenue Player“ ist eine humorvolle feurige Lovestory, die jede Menge Tiefgang bietet. Keeland und Ward schenken mir fantastische Lesestunden, die ich von Herzen genieße. Leidenschaft, Romantik, Liebe, Humor und Tiefgründigkeit bilden die gelungene Grundlage für dieses Buch. Ich fliege nur so durch die Seiten. Es gibt nicht eine Minute, die mich langweilt, keine Längen und keine Hänger. Hier passt alles, bis auf die Winzigkeit des fehlenden Gummis. Die warmherzigen Charaktere erzielen alle eine Punktlandung bei mir. Was für ein tolles Buch. Ich vergesse schlagartig meinen Alltag und tauche tief in Elodies und Hollis Welt ein. Dabei fühle ich mich rundum wohl. „Park Avenue Player“ erhält von mir 4,5 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.
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Rebecca M.
Rezension: "Park Avenue Player" von Vi Keeland und Penelope Ward Charaktere Elodie arbeitet, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, bei einem Privatdetektiv und hilft betrogenen Ehefrauen bei deren Scheidungen dabei, den Ehemännern einiges an Geld abzunehmen. Auch sie ist von ihrem Ex-Freund betrogen worden und hatte lange Zeit ziemlichen Spaß an dieser Art von Arbeit, möchte aber nun endlich die Vergangenheit hinter sich lassen und einen Neuanfang wagen. Eigentlich hat sie einen Abschluss in Kinderpädagogik und in diesem Bereich möchte sie auch bald wieder arbeiten. Elodie ist sehr intelligent und hat ein recht einfühlsames Wesen. Sie ist freundlich und meist gut gelaunt, kann aber unter gewissen Umständen auch sehr streitsüchtig oder innerlich zurückgezogen agieren. Hollis ist alleinerziehend, seit sein Bruder in den Knast gewandert ist und er dessen Tochter Hailey bei sich aufgenommen hat. Er ist ein reicher Geschäftsmann der täglich mit den verschiedensten Aktien handelt. Da seine Mutter ihn schon sehr früh, krankheitsbedingt, verlassen hat und auch seine Ex-Freundin sich kurz danach von ihm getrennt hat, setzt er alles daran, für Hailey eine gute Bezugsperson zu sein. Da Hollis aber bereits einige Schicksalsschläge einstecken musste, ist das gar nicht mal so einfach und so möchte er eine Nanny einstellen, die ihm hilft, an Haileys Problemen zu arbeiten und gleichzeitig auch die Beziehung untereinander zu verbessern. Schreibstil und Handlung Für mich war „Park Avenue Player“ das erste Buch des Autorenduos Vi Keeland und Penelope Ward. Der Schreibstil hat mir direkt von Anfang an sehr gut gefallen. Er war flüssig, sehr angenehm und hatte eine angemessene Prise Humor inne und auch die Schlagfertigkeit der Protagonisten kam sehr gut zur Geltung. Dadurch bedingt war ich auch ab der ersten Seite gleich von der Story gefesselt und in der Geschichte drin. Der Lesefluss war für mich phänomenal und auch wenn nicht immer sonderlich viel passiert ist, ist mir trotz allem nie langweilig geworden. Ich liebe den Schreibstil der beiden einfach sehr und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Inhaltlich waren für mich die Charaktere sehr besonders. Elodie und Hollis mochte ich direkt von Beginn an und fand sie sehr sympathisch und auch in ihren Persönlichkeiten sehr authentisch in Anbetracht ihrer verschiedenen Vergangenheiten. Auch die kleine Hailey war ein sehr interessanter und für ihr Alter schon recht erwachsener Charakter. Sehr gut herausgestellt wurde in Kombination mit ihrer Person die pädagogische Seite der Kindererziehung. Insgesamt boten die einzelnen Personen ein sehr vielfältiges und tiefgründiges Bild. Zusätzlich zur Grundhandlung der Geschichte (siehe Klappentext) und dem Bereich der Kindererziehung wurden allerdings auch noch ein paar emotionalere Themenbereich angesprochen, wie z. B. der Umgang mit Verlusten oder Vertrauensbruch und wie schwierig das in den verschiedensten Situation sein kann, bzw. wie sehr einen das auch lange später noch beeinflussen kann. Letztendlich war „Park Avenue Player“ inhaltlich aber gleichzeitig auch sehr ausgeglichen, indem neben den ernsten intensiveren Themen aber viele humorvolle Situationen geschildert worden sind. Wundervoll fand ich auch das Ende, denn es war so viel mehr, als das eigentlich von mir erwartete klassische Drama, was es letztendlich in jedem Buch gibt. Es war viel individueller, tiefgründiger und einfach auf seine ganz eigene Art besonders. Rundum für mich auf jeden Fall eine tolle Geschichte – ich werde sicher noch mehr von dem Autorenduo lesen! Fazit Dieses Buch war definitiv ein Highlight für mich! Es war emotional und hatte einige überraschende Inhalte und nicht, wie sonst immer, die klassischen Dramen. Wundervoll – ich will mehr! Bewertung: 5 von 5 Sternen
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